Nach Wahldebakel: Katerstimmung in den Reihen der oppositionellen Wahlallianz

Erste Rücktritte in PDL-Chefetage, Parteichef Blaga schwer angeschlagen

Bukarest (ADZ) - Katzenjammer in der oppositionellen Wahlallianz ARD nach ihrer erheblichen Wahlpleite: Gerade mal 16,5 Prozent fuhr das Oppositionsbündnis ein und verfehlte damit meilenweit die erhofften 24 oder gar 27 Prozent. Mit einer einzigen Ausnahme unterlagen sämtliche ARD-Spitzenpolitiker ihren politischen Rivalen, viele verpassten den Einzug ins Parlament. Die, die es trotzdem in die Legislative schaffen, haben ihre neue Amtszeit einem Überhangmandat zu verdanken.

Der erste stellvertretende Vorsitzende der PDL, Cezar Preda, zog als erster die Konsequenzen: Die Niederlage sei viel höher als erwartet, er trete deshalb mit sofortiger Wirkung von sämtlichen Parteiämtern zurück, so Preda. PDL-Chef Vasile Blaga, der in seinem Temescher Wahlkreis haushoch gegen einen politischen Neuling der USL verlor, berief für Freitag das Leitungsgremium der Partei ein. Für Blaga geht es dabei um Kopf und Kragen.

Andere bezeichneten das mit neuen und noch unbekannten Parteien wie „Die neue Republik“ und „Bürgermacht“ eingegangene Wahlbündnis der ehemaligen Regierungspartei als „Dummheit“ und „Fehler“. Es sei „hirnverbrannt“ gewesen, sich auf eine Wahlallianz einzulassen, polterte der frühere PDL-Abgeordnete Cristian Boureanu, während Ex-Entwicklungsministerin Elena Udrea dessen Meinung, die Liberaldemokraten hätten im Alleingang ein besseres Ergebnis einfahren können, voll teilte.

Ex-Premier Mihai Răzvan Ungureanu versuchte, das gesträubte Oppositionsgefieder etwas zu glätten: Man müsse die Niederlage als Chance und Herausforderung verstehen, Rumänien politisch neu aufzubauen. Für Schlagzeilen sorgte am Abend die Ankündigung des Vizepräsidenten der „Bürgermacht“, Gabriel Biriş, das Bündnis ARD sei nunmehr aufgelöst.

Sowohl Biriş als auch der Vorsitzende der Christdemokratischen Nationalen Bauernpartei, Aurelian Pavelescu, erläuterten, dass es sich bei der ARD um ein Wahlbündnis gehandelt habe – nun, da die Wahlen gelaufen seien, gelte es, zu einer neuen Einigung zu gelangen. Zusammenhalt sei dabei angesichts der USL-Übermacht im Parlament auf jeden Fall angebracht.