Nato-Staaten rüsten gegen Gefahren aus Russland auf

Sechs neue Stützpunkte, u. a. in Rumänien und Bulgarien

Brüssel/Bukarest (dpa/ADZ) - Parallel zu den diplomatischen Bemühungen um eine Beilegung des Ukraine-Konflikts rüsten sich die Nato-Staaten gegen mögliche neue Gefahren aus Russland.  Die Verteidigungsminister der Alliierten beschlossen am Donnerstag in Brüssel, sechs neue Nato-Stützpunkte in östlichen Mitgliedstaaten aufzubauen, und zwar in Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien und Bulgarien. Zudem soll die schnelle Eingreiftruppe für weltweite Einsätze (NRF) deutlich gestärkt werden.

Die aus Land-, Luft-, See- und Spezialkräften bestehende NRF solle künftig bis zu 30.000 Soldaten umfassen, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zum Abschluss des Treffens. „Speerspitze“ der neuen NRF soll eine superschnelle Eingreiftruppe mit 5000 bis 7000 Soldaten werden, die größtenteils innerhalb von nur zwei bis sieben Tagen einsatzbereit ist.

Der rumänische Verteidigungsminister Mircea Duşa unterstrich, dass die zwei Nato-Kommandostellen, die für Rumänien vorgesehen sind, sehr wichtig seien für die Zusammenarbeit zwischen den rumänischen und den Nato-Streitkräften. Es handle sich nach dem Nato-Beitritt des Landes im Jahr 2004 um einen „historischen“ Schritt in der Stärkung der Ostflanke der Nato und der EU. Die Kommandostellen sollen 2015 eingerichtet und 2016 dem Bündnis übergeben werden.