Neuer Gewerkschaftsprotest gegen Lohnabgabentransfer

Gewerkschaften drohen mit Streiks

Zum zweiten Mal binnen 14 Tagen haben am Donnerstag Tausende Gewerkschaftler vor dem Regierungssitz gegen den vom Kabinett Tudose geplanten Lohnnebenkostentransfer protestiert. Die aus dem ganzen Land angereisten Sanitas-Gewerkschaftler liefen zudem gegen die vorgesehene Deckelung der im Gesundheitsbereich geltenden Zuschüsse Sturm.
Foto: Agerpres

Bukarest (ADZ) - Tausende Mitglieder der im Gesundheitswesen maßgebenden Gewerkschaft Sanitas haben am Donnerstag vor dem Regierungssitz gegen den geplanten Transfer der bisher auf Arbeitgeberseite fälligen Lohnabgaben protestiert, welche nach dem Willen des Kabinetts Tudose ab kommenden Jahr nun vom Arbeitnehmer getragen werden sollen.  Sturm lief Sanitas auch gegen die geplante Deckelung der Zuschüsse für Bereitschaftsdienst, Überstunden u. a.

Die Pläne der Regierung würden insbesondere im Gesundheitsbereich zu noch mehr Ungerechtigkeit führen – manche Löhne würden laut Plänen nämlich verdreifacht, andere jedoch erheblich sinken, erläuterte Sanitas-Chef Leonard Bărăscu der Presse. Bărăscu traf am Donnerstag mit Gesundheitsminister Florian Bodog und Arbeitsministerin Olguţa Vasilescu zu Verhandlungen zusammen, die am Freitag in die Fortsetzung gingen. Sollte keine Einigung erzielt werden, werde man vor Streiks nicht zurückscheuen, so Bărăscu. Die Chefs der beiden großen Gewerkschaftsföderationen BNS und Cartel Alfa, Dumitru Costin und Iulian Mantescu, hoben ihrerseits hervor, dass die Regierung offenkundig kein Geld für die von ihr versprochenen Lohnanhebungen im Staatssektor habe.