„One World Romania“ eröffnet

Sechs Tage Dokus über Menschenrechte

Die Band „Shamanelism“ sorgte für Stimmung bei der Eröffnungsveranstaltung. Foto: Christian Binder

Bukarest - In lockerer Stimmung und mit einem bunt gemischten Publikum wurde am Dienstag Abend im Cinema Scala in Bukarest das Dokumentarfilmfestival „One World Romania“ eröffnet. Das Organisationsteam und das Tschechische Kulturinstitut verstanden es, die Leute zu unterhalten, für eine angenehme Atmosphäre zu sorgen und trotzdem den Ernst der Themen nicht herunterzuspielen.
Besonders viel Applaus ernteten die Auftritte der Musikgruppe „Shamanelism“, die sich aus Jugendlichen der Strafvollzugsanstalten in Craiova und Rahova zusammensetzt. Statt also eine elitäre Kulturveranstaltung für die obere Bildungsschicht zu sein, saßen bei der Eröffnungsfeier von „One World Romania“ neben dem deutschen Botschafter die Familien der Bandmitglieder aus Rahova.

Charmant und humorvoll durch den Abend führten der Leiter des Tschechischen Kulturinstituts René Kubášek sowie Festivaldirektor Alexandru Solomon. Die Redner appellierten an den Wert und die Kraft von Menschenrechten und wie wichtig es ist, immer wieder darauf aufmerksam zu machen, wenn diese verletzt werden. So sprach auch der Tschechische Botschafter Jiøí Šitler, der sich besonders auch über das angebotene Freibier freute: „Wir alle wissen, dass der Zugang zu Wasser ein Menschenrecht ist, heute Abend gilt das sogar für den freie Zugang zu Bier. Und so bitte ich Sie: Heben Sie das Glas für Václav und für all diejenigen, die wir in den Filmen sehen, und die unter Menschenrechtsverletzungen leiden“ und verwies dabei auch auf den Initiator der Festivalreihe, den ehemaligen Präsidenten Tschechiens Václav Havel, der im Dezember vergangenen Jahres verstorben ist.

Das Filmprogramm wurde mit der Dokumentation „The Forious Force of Rhymes“ über HipHop-Kultur auf der ganzen Welt eingeleitet. In acht Kategorien werden in den nächsten Tage bis Sonntag 50 Filme in verschiedenen Kinos in Bukarest zu sehen sein. Auch einige deutschsprachige Produktionen sind zu Gast, so wird der Film „Herbstgold“ Jan Tenhaven am Freitag um 16 Uhr in der Cinemateca Eforie gezeigt. Details zu den Filmen und zum Rahmenprogramm sind auf der Internetseite des Festivals www.oneworld.ro oder beim Infopoint im Eforie-Kino.