Orgelrestaurierung in Hammersdorf

Die Melchior-Achxs-Orgel wird abgebaut, zerlegt und restauriert

Die Orgelbauerin und Lehrerin Barbara Dutli ermittelt die notwendigen Arbeiten gemeinsam mit einem Lehrling.
Foto: Vlad Popa

Hermannstadt - Die Arbeiten an der Hammersdorfer Melchior-Achxs-Orgel sind in vollem Gange. Bis zur Tagung der International Society of Organbuilders – ISO  (Internationaler Verein der Orgelbauer), die im September in Siebenbürgen und Bukarest stattfinden wird, soll die Orgel fertiggestellt sein. Vor Beginn des Vorhabens hatten vier bedeutende Orgelbauerfirmen zugesagt, je einen Lehrling für einen Monat nach Siebenbürgen zu entsenden, die an der Restaurierung mitarbeiten sollen. Die Arbeiten verlaufen unter der Aufsicht der Honigberger Lehrwerkstatt für Orgelbau und Tischlerei, COT Hărman, vertreten durch die Orgelbauerin und Lehrerin Barbara Dutli.

Im Rahmen der Restaurierungarbeiten soll der nach dem Zweiten Weltkrieg umgestellte Spieltisch wieder in die Orgel eingebaut werden. Bevor man die Orgel umbauen kann, muss man jedoch die Disposition der Register wieder ermitteln und herstellen, was in diesem Fall Detektivarbeit heißt. Sehr wenige Bestandteile sind noch an ihrem ursprünglichen Platz und einige müssen ersetzt oder neu gebaut werden. Beim Abbauen der Orgel müssen die Restauratoren die einzelnen Teile genau dokumentieren und beschriften, damit der Aufbau nach Abschluss der Instandsetzung problemlos verläuft. Nach Beendigung der Arbeiten soll die Orgel einfacher zu spielen sein, da man die Wege der Luft zu den Pfeifen durch den Umbau deutlich verkürzt. Trotz umfangreicher Arbeiten soll ein Teil der originalen Pfeifen erhalten bleiben. In ihrer Tätigkeit richten sich die Orgelbauer nach alten Zeichen, wie zum Beispiel mit Zapfen verstopfte Luftwege oder Beschriftungn an der Orgel. Eine noch größere Hilfe bietet den Orgelrestauratoren das Projekt der Orgel, das der Orgelbaumeister Mats Arvidsson aus Stockholm/Schweden kostenlos erstellt hat. Ende Juli soll  die Intonation der Orgel gemacht werden, das heißt, sie soll gestimmt werden, erklärte Barbara Dutli.   


Der Umbau der Orgel wird mit der finanziellen Unterstützung der Evangelischen Kirchengemeinde Hermannstadt/Sibiu, des Hermannstädter Rathauses, des Internationalen Orgelbauervereins und der Werkstätte in Honigberg durchgeführt. Trotz dieser Förderung und großzügiger Spenden sind die Gesamtkosten noch nicht gesichert. Um sie zu decken, können Interessenten für 15 Euro eine Patenschaft für eine Orgelpfeife übernehmen. Mittlerweile haben sich 137 Freunde der Hammersdorfer Orgel gefunden, welche Patenschaften für zwischen einer und 33 Pfeifen übernommen haben. Details zur Kirchenburg Hammersdorf und dem Projekt können auf der Internetseite www.hermannstadt. evang.ro/projekt-hammersdorf/ eingesehen werden.