Paratz wird attraktiv für Zuwanderer

Die Neuparatzer sind Temeswarer

Temeswar – Die Temescher Gemeinde Paratz/rum. Parţa, ung. Parácz, eine der Randgemeinden der Kreishauptstadt Temeswar, wird zunehmend attraktiv für die Zuwanderer, ein Großteil selbstverständlich aus der 15 Kilometer entfernten Kreishauptstadt Temeswar, und für den zügigen Bau von Eigenheimen. In dieser Kleingemeinde, südwestlich der Begastadt am Temeschufer in der Banater Heide gelegen, erfolgt nun etwas verspätet das, was im letzten Jahrzehnt in fast allen anderen Temeswarer Randgemeinden, Girok, Dumbrăviţa, Giroda und Moschnitza geschehen ist. Der unentwegte Bau von neuen Familienhäusern, Weekendhäusern, die zur Herausbildung ganzer Neubau- und Villenvierteln geführt haben, hat zu einer Verstädterung dieser ehemaligen Dörfer und Gemeinden, aber auch nach und nach zu einem Quasi-Anschluss an die Banater Metropole geführt. Mit der Gemeinde Paratz hatte es jedoch bis vor einigen Jahren eine besondere Bewandtnis: Der Ort, dem der Gemeindestatus 1968 aberkannt wurde, was für Paratz zur Eingliederung in die Nachbargemeinde Schag führte, und der erst 2004 wieder Gemeinde wurde, blieb wegen der bis vor Kurzem größten Temescher Mülldeponie, im Volksmund wohl nicht unberechtigt „Kloake von Paratz“ bezeichnet, lange Jahre trotz der Nähe zu der Großstadt etwas isoliert und für Zuwanderer keineswegs attraktiv. Das hat sich jedoch seit der Schließung dieses Infektionsherdes und der Naturalisierung dieser Zone erheblich geändert.

Der Paratzer Bürgermeister Mihai Petrica{ befindet, dass die Gemeinde nun endlich für die nahen Städter attraktiv geworden ist, was selbstverständlich auch ein steigendes Interesse bei den Immobilienentwicklern hervorgerufen hat. Was wohl noch etliche eventuelle Zuwanderer abgehalten hat, war auch die alte, heruntergekommene Straßeninfrastruktur von Paratz. Es gab im Ort bis vor einigen Jahren keine Asphaltstraßen. Nach 2004 konnte man jedoch die Straßen nach und nach modernisieren. Die Gemeinde kann zurzeit auch noch mit vorteilhaften Preisen für Bauplätze locken, was in den vorgenannten anderen Randgemeinden kaum mehr der Fall ist: Jahrelang wurden hier Bauplätze im Weichbild der Gemeinde zu Kleinstpreisen von 8 bis 10 Euro pro Quadratmeter angeboten, unterdessen müssen Interessenten auch hier schon bis zu 20 Euro pro Quadratmeter aus der Tasche ziehen. Als guten Gradmesser könnte man auch den Zuwachs der Bevölkerung (wie schon immer ein Völkergemisch von Rumänen, Ungarn, Serben aber auch Deutschen), gar nicht alltäglich in Banater Ortschaften heutzutage, in den letzten Jahren anführen: Von 2011, schätzt Bürgermeister Petrica{, ist die Einwohnerzahl von 2200 auf 2800 angestiegen.