Pferdefleisch-Skandal: Brüssel plant EU-weite Gentests

Premier Ponta: Kein Etikettenschwindel in Rumänien

Symbolfoto: sxc.hu

Bukarest/Brüssel (ADZ) - Angesichts der Ausmaße des Pferdefleisch-Skandals, der immer mehr europäische Staaten erfasst, hat die EU-Kommission am Mittwoch nach einem Dringlichkeitstreffen mehrerer Agrarminister, darunter auch der rumänische, DNA-Tests für verarbeitete Fleischprodukte gefordert.

Nach Angaben von Gesundheitskommissar Tonio Borg sollen zunächst Genproben von deklarierten Rindfleischprodukten genommen werden, in einer zweiten Phase soll sodann Pferdefleisch auf Spuren von Phenylbutazon untersucht werden, um möglichen Gesundheitsschäden durch das Pferden oft verabreichte Arzneimittel vorzubeugen. Die Gentests sollen im März anlaufen, mit ersten Ergebnissen könne Mitte April gerechnet werden, so Borg.

Die inzwischen von mehreren Staaten geforderte EU-weite Herkunftskennzeichnung lehnte die Kommission vorerst ab. In der Betrugsaffäre schießen sich die europäischen Medien derweil auf das Handelsunternehmen Draap Trading ein, niederländische Ermittler sollen bereits Stichproben aus dessen holländischem Pferdefleischlager genommen haben. Grenzübergreifende Ermittlungen leitete auch Europol ein.

Premier Ponta hob am Mittwoch gegenüber der BBC erneut hervor, dass die rumänischen Behörden nach eingehender Überprüfung der verdächtigen rumänischen Schlachthöfe keinerlei Unregelmäßigkeiten, geschweige denn Etikettenschwindel feststellen konnten.