Pferdefleisch-Skandal: Paris räumt Spangheros Schuld ein

Bukarest will „restlose Aufklärung“ der Betrugsaffäre

Symbolfoto: sxc.hu

Bukarest/Paris (ADZ) - Im europaweiten Pferdefleisch-Skandal hat die französische Regierung am Donnerstag bekannt gegeben, dass sich der eigene Importeur Spanghero des „Wirtschaftsbetrugs“ schuldig macht – die Firma habe gewusst, dass sie Pferdefleisch als Rindfleisch verkaufte, teilte Verbraucherminister Benoît Hamon mit.

Spanghero sei die Zulassung zur Fleischverarbeitung bereits entzogen worden, erklärte Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll, während der Verbraucherminister eine „Säuberung der Branche“ ankündigte. Auf der Pressekonferenz entlastete letzterer auch die in Verdacht geratenen rumänischen Schlachtbetriebe – sie hätten ihre Ware korrekt als Pferdefleisch gekennzeichnet, so Hamon.

Nach Ausbruch des Skandals um das als Rindfleisch etikettierte Pferdefleisch in Lasagne-Produkten hatte Spanghero sich beeilt, den Etikettenschwindel zwei rumänischen Schlachthöfen anzulasten. Doch hatte die Firma ihr Fleisch nicht direkt aus Rumänien, sondern über Zwischenhändler bezogen, es wurde unaufgetaut verarbeitet und schließlich dem französischen Tiefkühlkostunternehmen Comigel geliefert, das seine Fertigprodukte in zahlreiche EU-Länder verkauft. 

In Bukarest forderte Premier Victor Ponta eine „restlose Aufklärung“ des Betrugsskandals und dankte den französischen Behörden für ihr „Fair-Play“.