Pflicht der gutgemachten Dinge

Klaus Johannis signierte eineinhalb Stunden lang Exemplare seiner Autobiografie

Keine Stecknadel konnte man im Atrium des Rathauses fallen lassen, wo Klaus Johannis sein autobiografisches Buch vorgestellt hat.
Foto: Hannelore Baier

Hermannstadt - Im Rathaus, wo er die größten Erfolge seiner bisherigen Karriere verzeichnet hat, stellte Klaus Johannis am Freitagnachmittag, am ersten Tag der offiziellen Kampagne für die Präsidentschaftswahlen, seine Autobiografie „Pas cu Pas“ (Schritt für Schritt) vor. Im Atrium waren über 300 Personen versammelt, die ihren Bürgermeister und Präsidentschaftskandidaten mit langanhaltendem Applaus begrüßten. Der signierte im Anschluss an die Präsentation eineinhalb Stunden lang Bücher.
Das Buch habe eher mit ihm als mit der Wahlkampagne zu tun, meinte Johannis.

Er sprach die Hoffnung aus, dass die Leute es als gut befinden werden, dass er mit 55 sein erstes Buch verfasst hat, was etwas ungewöhnlich sei. Als er sich 2000 für die Bürgermeisterwahlen aufstellen ließ, hätten wenige geglaubt, das sei mehr als eine „Image-Übung“. 2013, als er zum ersten stellvertretenden PNL-Vorsitzenden gewählt wurde, hatten ihm viele prophezeit, dass er nicht länger als ein paar Wochen in der Bukarester Politik überleben werde. Viele hatten geglaubt es sei ein Witz als er sagte, er werde für die Präsidentschaft des Landes kandidieren. Die Kandidatur ist kein Witz, er befinde sich in der Wahlkampagne und werde die Wahl gewinnen, sagte Johannis zuversichtlich.

Das Buch habe er verfasst, um einiges über sich selbst als öffentliche Persönlichkeit zu erläutern. Mit fortschreitender Arbeit stellten er und seine Berater fest, dass es zu trocken sei, weshalb er auch Passagen aus seinem Privatleben ergänzte, die Einfluss hatten auf seinen Werdegang. Er dankte seiner Frau Carmen, die ihn in allen bisherigen Bemühungen unterstützt hat und es auch in dieser „höllischen“ Etappe tut. Geplant ist eine zweite Ausgabe des Buches, in der er auch den „heißen Sommer 2014“ miteinbeziehen werde. War in dieser ersten Variante Hermannstadt einer der zentralen Protagonisten, so werde er in der zweiten auch über Rumänien schreiben. Schon jetzt lud er zur Präsentation der ergänzten Fassung im November an denselben Ort ein.

Über den pflichtbewussten Menschen Johannis und weniger über das Buch sprach Prof. Dr. Ilie Rotaru, der Senatssekretär der Lucian-Blaga-Universität: Da er mit seinem Anliegen zur Durchführung eines europäischen Projektes beim Kreisrat auf taube Ohren gestoßen war, schrieb er an Johannis eine E-Mail. In der gleichen Nacht antwortete dieser und teilte ihm mit, welche Schritte er unternehmen solle. Die Wahl von Johannis zum Bürgermeister habe für Hermannstadt 14 Jahre Stabilität bedeutet. Johannis besitze das Pflichtbewusstsein, die Dinge gut zu machen, so Rotaru. Von Journalisten angesprochen erklärte Carmen Johannis, dass sie auf eine akzeptable Wahlkampagne hofft und ein Ergebnis, „das wir uns alle wünschen“.