Plagiatsvorwürfe gegen PNL-Spitzenkandidaten

Er bleibt auf der Kandidatenliste und soll Unterrichtsminister werden

Temeswar - Einige Tage vor den Wahlen wurden ernsthafte Plagiatsvorwürfe gegen Marilen Pirtea, Spitzenkandidat der Temescher Nationalliberalen Partei für einen Sitz in der künftigen Abgeordnetenkammer, publik gemacht.

Marilen Pirtea, 43, seit vier Jahren Rektor der West-Universität Temeswar, wird ein Plagiat im Fall von mindestens vier wissenschaftlichen Beiträgen vorgeworfen. Prof. Dr. Pirtea hätte in der Zeitspanne 2008-2015 diese wissenschaftlichen Arbeiten als erster des Autorenkollektivs und Koordinator der Forschergruppe der Wirtschafts- und Chemiefakultät im Rahmen der West-Uni unterzeichnet.

Wie üblich ist der erste der unterzeichnenden Autoren auch der, der die Forschungsarbeit des Kollektivs leitet und überprüft und gewöhnlich auch den wichtigsten Beitrag hat. Rektor Marilen Pirtea wies diese Vorwürfe sofort entschieden zurück, verlangte eine Stellungnahme der Ko-Autoren dazu und kündigte an, dass er sich an die Ethik-Kommission wenden würde. Alina Gorghiu, PNL-Landesvorsitzende und Spitzenkandidatin von PNL Temesch für einen Sitz im künftigen rumänischen Senat, zeigte sich zurückhaltend gegenüber diesen Vorwürfen: „Es muss erstens bewiesen werden. Wenn Marilen Pirtea jedoch die Integritätskriterien verletzt hat, so wird er aus der Partei austreten müssen.“

Nicolae Robu, Vorsitzender von PNL Temesch, gab an, dass der Spitzenkandidat seiner Partei weiterhin das vollste Vertrauen seiner Parteikollegen genießen und sich jedenfalls nicht von der Kandidatenliste der Nationalliberalen zurückziehen würde. Falls sich jedoch diese Plagiatsvorwürfe bewahrheiten sollten, müsste sich Pirtea aus dem künftigen Parlament zurückziehen. Marilen Pirtea gilt außerdem auch als Geheimfavorit für das Amt des neuen rumänischen Unterrichtsministers, falls PNL nach den Wahlen vom 11. Dezember eine Parlamentsmehrheit erzielen und eine liberale Regierung bilden könnte.