Poli geht im Kellerduell unter

Nach Niederlage: Nichts Neues im Hagi-Statement

Eine Anreise nach Botoşani mit dem Zug, ein ohnehin schwach besetztes Team und eine Mannschaft, die auch von der Moral her tief im Sumpf steckt – das alles sind Argumente, die gegen ein gutes Resultat in einem Schlüsselspiel im Abstiegskampf sprechen. 1:6 unterlag Poli Temeswar im Montagsspiel der Play-Out-Staffel des rumänischen Erstliga-Fußballs. Es ist die zweite Niederlage in Folge seit dem Amtsantritt von Trainer Petre Grigoraş. Der Coach findet die lange Anreise jedoch nicht als alleinige Entschuldigung für das katastrophale Auftreten der Mannschaft. Man müsse auch „Willen zeigen“, sagte Grigoraş, der erkennen lässt, dass er trotz der misslichen Lage in der Tabelle nicht aufgeben will.
Der Leistungsverfall in der zweiten Halbzeit nach einem 1:1-Pausenstand könnte trotzdem auf dem nicht alltäglichen Anreisemodus einer Profimannschaft quer durch das Land beruhen. Wenn vor der Pause noch Goga in der 40. Spielminute den Führungstreffer der Platzherren (Vaşvari 21) auszugleichen vermochte, spielte Botoşani nach der Pause entfesselt auf und erzielte weitere Tore durch Ngadeu, Bujor, Cabrera sowie durch ein Doppelpack durch den eingewechselten Matulevicius.

Gheorghe Hagi, Inhaber, Vereinsboss und Trainer in Personalunion beim FC Viitorul Konstanza erklärt immer das gleiche, was eh schon jeder weiß: Dass seine Mannschaft zuletzt den Faden verloren habe und er auf junge Spieler setze. Was jedoch an Erklärungen notwendig ist, sind die Entwicklungen beim Hagi-Verein und darüber schweigt der ehemalige Star beharrlich. Kein Wort verliert er darüber, warum er im Winter praktisch eine halbe Mannschaft abgegeben hat. Aganovici, Ţâru, Mitriţă oder Vlad Achim sind nur einige der ehemaligen Leistungsträger, die Hagi ziehen ließ. Neuerdings kündigte er auch den Vertrag mit dem 31 Jahre alten ehemaligen Kicker von Steaua Bukarest und Saint Etienne, Bănel Nicoliţă. Er baue auf die Jugend, wiederholt Hagi immer wieder. Es ist jedoch mühsam, sich als Fußballfan damit abzufinden. Wenn die Ambitionen nicht höher gesteckt gewesen sind, warum hat Hagi dann überhaupt all die Kicker mit Ansprüchen verpflichtet? Es ist bestimmt keine Böswilligkeit, sondern bloß eine Feststellung, wenn dabei der Gedanke aufkommt, dass Hagi das Geld knapp geworden sein könnte. Tatsache ist, dass der FC Viitorul nach der Hälfte aller Spiele in der Play-Off-Runde noch keinen Sieg eingefahren hat. Dinamo hingegen mutierte mit dem 2:1 bei Viitorul, dem ersten Drei-Punkte-Gewinn in der Meisterrunde, auf Platz drei.