Ponta stellt Pläne für Autobahnen bis 2018 vor

Kronstadt soll zentraler Knotenpunkt werden / Kritik von Dacia

Bukarest - Premierminister Victor Ponta hat am Dienstag den USL Parlamentsgruppen den Regierungsplan für Autobahnen („România 100“), die bis 2018 gebaut werden sollen, vorgestellt. Entsprechend diesem würde Kronstadt neben Bukarest einer der beiden Hauptverkehrsknotenpunkte werden und eine Autobahn durchs Alttal zwischen Râmnicu Vâlcea und Hermannstadt wird bis frühestens 2022 weiter hinausgezögert.

Ponta erklärte, dass in diesem Jahr noch 105 Kilometer Autobahn auf dem Abschnitt Nadlak–Arad–Temeswar–Deva–Hermannstadt in Betrieb genommen werden sollen. Dieser Abschnitt wurde dem Regierungsplan zufolge aus dem Europäischen Transportentwicklungsprogramm 2007-2013 finanziert. Aus demselben Programm werden noch die Autobahnen Mühlbach/Sebeş–Thorenburg/Turda (für welche die öffentliche Ausschreibung beendet ist) sowie Thorenburg–Neumarkt/Tg. Mureş (hierfür beginnen die Prozeduren im Januar) finanziert.

Aus europäischen Kohäsionsfonds – insgesamt 3 Milliarden Euro – sollen bis 2018 im Osten des Landes die Strecken Ungheni–Jassy/Iaşi–Roman–Bacău sowie Roman–Târgu Neamţ gebaut werden. Im Süden stehen Piteşti–Râmnicu Vâlcea, Craiova–Calafat (Anm. d. Red. ein besonderes Anliegen des Autobauers Ford), Ploieşti–Buzău und Bukarest–Alexandria auf der Liste. Eine weitere vorgesehene Finanzierungsquelle sind EU-Gelder für regionale Entwicklung. Hiervon soll die Verbindung Hermannstadt–Kronstadt sowie die Anbindung Siebenbürgens an die Moldau, Kronstadt–Bacău finanziert werden.

Die Überquerung der Karpaten Richtung Süden, bzw. die Strecke Kronstadt–Comarnic–Ploieşti würde entweder in öffentlich-privater Partnerschaft oder in Konzession gebaut werden. Ponta erklärte, dass bis zum 9. Dezember die endgültigen Angebote für Kronstadt–Comarnic eingehen werden. In öffentlich-privater Partnerschaft oder Konzession soll auch die Autobahn zwischen Piteşti und Craiova sowie ein Teil der Siebenbürgenautobahn, Klausenburg–Surplacu de Barcău, gebaut werden.

Aus dem Staatshaushalt werden ab nächstem Jahr laut Ponta zwischen 750 Mio. und 1 Mrd. Euro jährlich für den Bau von Autobahnen zur Verfügung stehen. Damit soll der Großraum Galaţi-Brăila mit Buzău durch eine Autobahn verbunden werden und es soll die Strecke Surplacu de Barcău–Großwardein/Oradea–Borş der Siebenbürgenautobahn fertiggestellt werden. Auf die Prioritätenliste für 2022 wurden u. a. die Strecken Râmnicu Vâlcea–Hermannstadt, Piatra Neamţ–Neumarkt, Neumarkt–Kronstadt sowie Arad–Großwardein gelegt. Der Autobauer Dacia, größter Exporteur Rumäniens dessen Fabrik sich in Piteşti befindet, kritisierte die Entscheidung eine Autobahn durchs Alttal nicht als höhere Priorität einzustufen.

Die Wirtschaftszeitung „Ziarul Financiar“ veröffentlichte am Mittwoch die Meinung von Unternehmensvertretern Dacias, ohne diese aber genauer zu nennen, derzufolge Dacia jährlich 10 Millionen Euro verliert, da der Transport zwischen Piteşti und Hermannstadt aufgrund der fehlenden Autobahn die Kosten für jedes exportierte Fahrzeug um 60 Euro anhebt. Weiter wäre der tägliche Verkehr auf dem Alttal doppelt so hoch wie im Prahovatal (50.000 Fahrzeuge gegenüber 22.000) und es handele sich hierbei um Schwerverkehr, der die Exportwirtschaft stützt und nicht um Touristen wie im Prahovatal.