Präsident François Hollande: Frankreich unterstützt Rumäniens Schengen-Beitritt

Französischer Präsident zu Staatsbesuch in Rumänien

Staatschef Klaus Johannis empfing seinen französischen Amtskollegen François Hollande am Dienstag auf Schloss Cotroceni. Bei den anschließenden Gesprächen wurden ein „substanzieller Ausbau und die Intensivierung“ der bilateralen Beziehungen beschlossen, ab sofort will Frankreich zudem auch Rumäniens Beitritt zum grenzkontrollfreien Schengenraum unterstützen.
Fotos: presidency.ro

Bukarest (ADZ) – Frankreichs Staatspräsident François Hollande hat am Dienstag einen Staatsbesuch in Rumänien unternommen – der erste seit jenem Jacques Chiracs im Jahr 1997. Im Fokus der Gespräche mit Staatschef Klaus Johannis und Premier Dacian Cioloş standen die Zukunft der EU nach dem Brexit-Votum, die Harmonisierung der Standpunkte beider Länder in weiteren europapolitischen Fragen sowie der Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen. Nach Angaben von Agence France Presse reiste Hollande in Begleitung einer 30-köpfigen Wirtschaftsdelegation nach Bukarest.

Das offizielle Programm des französischen Staatschefs, der bereits am späten Montagabend in Bukarest eingetroffen war, begann mit einer Kranzniederlegung am Denkmal des Unbekannten Soldaten im hauptstädtischen Parcul Carol, anschließend traf Hollande mit seinem rumänischen Amtskollegen Klaus Johannis zusammen – zunächst für ein Vieraugengespräch, danach auch unter Einschluss der Delegationen. Bei einer gemeinsamen Presseerklärung sagte Hollande, dass „Klaus Johannis und ich die gleiche Priorität haben: den Schutz der Europäer“, Hollande kündigte zudem eine Kehrtwende in puncto Rumäniens Schengen-Beitritt an: Frankreich unterstütze die Aufnahme des Landes in den grenzkontrollfreien Schengenraum, so das französische Staatsoberhaupt. Präsident Johannis hob seinerseits hervor, gemeinsam „den Ausbau und die Intensivierung“ der strategischen Partnerschaft und der Wirtschaftskooperation beschlossen zu haben.

Im Anschluss begaben sich die Staatschefs nach Măgurele, zum rumänischen Standort des europäischen Großforschungsprojekts ELI (Extreme Light Infrastructure) und beteiligten sich an einem Event zum Thema rumänisch-französischer Partnerschaften. Am Nachmittag weihten Hollande und Regierungschef Dacian Cioloş sodann das neue Airbus Helicopters-Werk in Weidenbach/Ghimbav ein, während am Abend ein Staatsdinner des rumänischen Präsidenten zu Ehren des französischen Gastes anstand.