Premierminister Ponta erklärt etwa hundert Steuern als überflüssig

In Rumänien müssen Firmen einer Studie der Weltbank zufolge im Schnitt drei Mal mehr Abgaben an den Staat leisten als im EU-Durchschnitt.
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Bukarest (ADZ) - Etwa  hundert   Steuern können Premierminister Victor Ponta zufolge von einem Tag auf den anderen gestrichen werden, ohne das sich dies im Haushalt bemerkbar machen würde. In der Regierungssitzung von Mittwoch erklärte der Premier, dass 70 Abgaben gefunden wurden die „an einem einzigen Tag gestrichen werden können, ohne dass das Staatsbudget leidet“, wodurch aber den Leuten 70 bürokratische Prozeduren und Wege erspart blieben. In einem anschließenden Gespräch mit der Finanzministerin Ioana Petrescu meinte Ponta, dass noch weitere 30 bis 40 derartige Steuern gefunden werden können. Laut der Wirtschaftszeitung Ziarul Financiar hat 2009 die Boc-Regierung bei einem Inventar insgesamt 558 Abgaben gezählt und damals ebenfalls etwa 100 gestrichen. Bis zu den Aussagen des Premierministers von dieser Woche sei das Problem aber nicht weiter behandelt worden. Aus der gemeinsam erarbeiteten Studie „Paying Taxes 2014“ der Weltbank und des Beratungsunternehmens PwC, die im Herbst 2013 veröffentlicht wurde, geht hervor, dass die hohe Anzahl an Steuern, die in Rumänien zu begleichen sind, dem Geschäftsklima zu schaffen macht. Ein Unternehmen muss in Rumänien durchschnittlich 39 Abgaben an den Staat zahlen, der EU-Durchschnitt liegt bei einem Drittel. Am anderen Ende der Skala befindet sich Schweden, wo im Schnitt vier jährliche Abgaben auf Firmen zukommen.