Privatisierung der Rumänischen Post verschoben

Entlassungen, Altschulden in Aktien umwandeln

Bukarest (Mediafax/ADZ) - Nach dem Scheitern des Privatisierungsstarts der staatlichen Rumänischen Post am Dienstag sollen nun neue Fristen und Prozeduren festgelegt werden, teilte Dan Nica, Minister für Informationstechnologien, mit. Am Dienstag, nach Ablauf der First, hatte wegen der Entdeckung von neuen Schulden kein einziger Interessent das Aufgabenheft für die Privatisierung erworben. Nun soll binnen 180 Tagen eine Umstrukturierung der Post derart durchgeführt werden, dass sie attraktiv für potenzielle Investoren wird. Die Frist für bindende Gebote wurde für den 30. Juni 2014 festgelegt.

Die historischen Schulden der Post sollen in Aktien umgewandelt und die neu festgestellten Steuerschulden gestaffelt werden. Dazu benötige es allerdings noch die Zustimmung der Europäischen Kommission. Ferner sollen ab Juli rund 4500 von derzeit 32.000 Mitarbeitern der Post entlassen werden (14 Prozent). Dazu gebe es bereits eine Eilverordnung der Regierung, sagte Nica.

Die Steuerbehörde ANAF hatte bei der Post weitere 107 Millionen Lei Steuerschulden für den Zeitraum 2003 – 2012 aufgedeckt. Die Steuerschulden insgesamt belaufen sich auf 240 Millionen Lei, die Gesamtverbindlichkeiten auf 556 Millionen Lei. Derzeit hält der rumänische Staat über das Ministerium für Informationstechnologien 75 Prozent Anteile an der Post und der Fonds Proprietatea 25 Prozent.