Projekte in der Warteschleife

Kronstädter Baustellen, auf denen nicht gearbeitet wird

Baustellen sind ein Beweis, dass Entwürfe verwirklicht werden, dass Investitionen getätigt werden, dass die Wirtschaft funktioniert. Wenn alles gut läuft, nimmt man als Kronstädter auch alle Unannehmlichkeiten in Kauf, die sie mit sich bringen. Und das wären: Verkehrsbehinderungen, Umweltverschmutzung durch damit entstandenen Staub und Schutt, Lärm oder auch den Verlust/das Schrumpfen von Grünflächen und Bäumen. Im ersten Teil dieses Beitrags wollen wir jene Baustellen aufzählen, die es noch gar nicht gibt oder auf denen, aus ganz verschiedenen Gründen, nicht weiter gearbeitet wird.

Der Flughafen

Die meisten Kronstädter wünschen sich diese Baustelle, denn der Flughafen gilt als wichtigstes Projekt für die Entwicklung Kronstadts und seiner Umgebung. Leider muss da in Etappen gearbeitet werden, weil die Finanzierung dieses teuersten Kronstädter Projektes nicht zu 100 Prozent gesichert ist. Was zur Zeit vorhanden ist, ist eine Lande-/Abflugbahn und die dazu gehörende Umzäunung. Terminal, Kontrollturm, Rollfeld sind nur auf dem Papier da und sollen, wenn alle vorgesehenen Etappen (diverse bauliche und technische Bewilligungen, Ausschreibungen und Zuteilungen) erfüllt sind, auch in Angriff genommen werden. Die optimistischsten Schätzungen gehen davon aus, dass im Sommer 2020 der Flughafen endlich als solcher Gestalt annimmt. Allerdings bleiben noch manche Fragen offen. Die wichtigste davon wäre, ob der Kreisrat Kronstadt tatsächlich aus eigenen Kräften dieses ehrgeizige Ziel erreichen kann. Wenn andere Partner hinzukommen (z. B. die Stadt Kronstadt) oder auch staatliche Subventionen beantragt werden (müssen), dann wird sich alles verzögern. Ebenfalls unklar ist, wer und in welcher Form diesen Flughafen effektiv betreiben wird.

Das neue Krankenhaus

Dieses Projekt ist ebenfalls ein älterer Wunsch der Kronstädter denn die gesundheitliche Betreuung geht alle an und so wie sie zurzeit im staatlichen Bereich gesichert wird, lässt sehr viel zu wünschen übrig. Auch da würden einige (an der Spitze mit dem Arzt Dan Grigorescu und dem von ihm gegründeten Verein „Noul Spital Brașov“) dieses Projekt als eigenes Kronstädter Projekt durchziehen. Da Kronstadt nicht auf der Regierungsliste der zukünftigen regionalen Krankenhäuser steht und wenig Hoffnung besteht, dass sich in dieser Hinsicht bald etwas ändern wird, scheint dieser Ansatz die schnellste Variante zu sein, zumal auch die Stadtverwaltung und die Mehrheit des Stadtrates Kronstadt sie befürwortet. Als Standort wird ein Gelände im Kronstädter Vorort Biengärten/Stupini angegeben, wobei ein Grundstück, das dem Institut für Kartoffelanbau gehörte, nun der Stadt Kronstadt überschrieben werden konnte. Das Krankenhaus soll aus mehreren Gebäudekörpern bestehen, sechs Etagen haben und auch über einen Heliport sowie einer modernen Notaufnahmeabteilung verfügen.

Die Vielzweckhalle

Das Projekt eines neuen Stadions ist nicht mehr aktuell, vielleicht auch weil Kronstadt im rumänischen Fußball zur Zeit nur in der vierten Liga anzutreffen ist. Sozusagen als Ersatz ist nun der Bau einer Vielzweckhalle mit einer Zuschauerkapazität von 15.000 Plätzen im Gespräch. Sie soll auf dem Gelände des ehemaligen Munizipalstadions im Stadtteil Bartholomae errichtet werden und Großevents (sowohl sportliche als auch kulturelle) beherbergen.

Andere Baustellen

Baustellen im Stadtgebiet wird es auch dort geben, wo früher Betriebe standen, die inzwischen geschlossen wurden oder die außerhalb des Stadtgebietes umgesiedelt wurden. Das wäre der Fall zum Beispiel mit dem Gelände des ehemaligen FARTEC-Werkes, der ehemaligen Werke in der Honigberger-Straße bis Ecke Vlahuță-Boulevard.

Baugrund zur Verfügung steht auch auf dem Gelände neben dem neuen Coresi Shopping Resort im Tractorul-Viertel. Dabei handelt es sich in der Regel um private Projekte, wo hauptsächlich in Bürohochhäuser und Wohnanlagen investiert wird. Eine andere Baustelle, die still gelegt ist, ist jene bei der Bahnüberführung in Richtung Stadtausfahrt auf der DN 13 (nach Schäßburg – Mediasch bzw. Neumarkt). Der ältere Teil der Doppelbrücke sollte saniert werden; die Bauarbeiten erwiesen sich komplexer und teurer als vermutet, sodass der ursprüngliche Vertrag ergänzt werden muss, wobei auch die Baufirma gewechselt wird. Der Abschlusstermin wird nicht in diesem Jahr sein. Zum Glück wird der Verkehr von der befahrbaren Brückenhälfte recht gut übernommen.

Keine eigentliche Baustelle aber dennoch von Sanierungsmaßnahmen an der Schwarzen Kirche betroffen, ist der Honterushof. Zurzeit wird an dem östlichen Teil des Chordaches der Schwarzen Kirche gearbeitet, was vorübergehend zur Sperrung des Zugangs für Honterusschüler und Touristen auf diesem Teil des Kirchhofes führt. Der Honterushof selber hat die schwerste Etappe seiner Umgestaltung hinter sich und zwar die umfassende archäologische Sicherungsetappe, die vor einer vorsichtigen und minimalen Umgestaltung notwendig war. Diese letzten abschließenden Arbeiten (die einen neuen Belag, teilweise Pflasterung sowie das Anbringen von Platzmöbelelementen und Info-Elementen vorsehen) mussten leider verschoben werden.

Andere Baustellen, die manche angehen wollten, konnten glücklicherweise vereitelt werden. Am bekanntesten wäre das Anlegen einer Straße samt Tunnel hinter der Graft. Selbst ein Zinnentunnel wird gelegentlich vorgeschlagen. Tiefgaragen unter dem Zentralpark, dem Șaguna-Stadion oder sogar unter dem alten Marktplatz sind andere Vorschläge, die von den meisten als unrealistisch und verfehlt abgetan werden.

Viele andere kleinere Baustellen müsste es noch in der Inneren Stadt geben, denn zahlreiche alte kleinere oder größere Häuser sind seit Jahrzehnten sanierungsbedürftig.