Proteste auf dem Kronstädter Marktplatz

Revolutionäre wollten einen Soderzug nach Bukarest

Mit Transparenten, Fahnen oder in der Eile beschrifteten Kartons bekundeten die Anhänger von Dr. Raed Arafat ihre Unterstützung.
Foto: Hans Butmaloiu

Kronstadt - Ein flashmob fand in Kronstadt/Braşov am Freitag, dem 13. Januar, auf dem Marktplatz zur Unterstützung des zurückgetretenen Unterstaatssekretärs Dr. Raed Arafat statt. Die Veranstaltung, zu der sich die Teilnehmer über verschiedenste Seiten im Internet verabredet hatten, begann um 19 Uhr mit dem Vorlesen einiger Unterstützungserklärungen für den Rettungsdienst SMURD und gegen den (eben zurückgenommenen) Entwurf des neuen Gesundheitsgesetzes.
Als zu den etwa 400 Demonstranten, deren Zahl langsam doch stetig zunahm, eine Gruppe Teilnehmer an der Revolution von 1989 stoßen wollte, angeführt von dem Vorsitzenden eines der Revolutionärsvereine der Stadt, Dorin Lazăr Maior, weigerten sich die Anwesenden diesen Platz zu machen. Die Gruppe sonderte sich ab und begann einen eigenen Marsch durch die Innere Stadt, bis zu der Präfektur und dem Hauptsitz der PDL in Kronstadt. Erst nachdem sich die ersten Demonstranten vom Marktplatz entfernt hatten, kam die Gruppe der Revolutionäre zurück, um bis fast Mitternacht lautstark Parolen gegen die Regierung und den Präsidenten zu rufen.

Dieselbe Gruppe Revolutionäre versuchte auch am Samstag und Sonntag mit geringem Erfolg an dem Treffen der Anhänger von Dr. Raed Arafat teilzunehmen. Erbost über den Misserfolg, beschlossen etwa 200 Revolutionäre einen Zug nach Bukarest zu nehmen, um sich dort an den Protestkundgebungen zu beteiligen. Da der nächste planmäßige Zug erst nach Mitternacht in Richtung Bukarest fuhr, forderte die Gruppe einen Sonderzug und versuchte in den Bahnhof einzudringen. Da dieser von einer Hundertschaft Gendarmen umzingelt war, misslang auch dies Vorhaben. Die sich zurückziehenden Revolutionäre kündigten für die nächsten Tage andere eigene Proteste an.