PSD-Spitzenpolitiker Ilie Sârbu, Viorel Hrebenciuc und Ioan Adam strafverfolgt

Kronstädter DNA schlägt gegen sogenannte „Rückerstattungsmafia“ zu

Bukarest (ADZ) - Wegen Verstrickungen in illegale Rückerstattungen von Wäldern und Ländereien haben die Kronstädter Staatsanwälte der Antikorruptionsbehörde DNA am Mittwoch Strafermittlungen gegen den amtierenden PSD-Fraktionschef im Senat und Schwiegervater des Premiers, Ilie Sârbu, die PSD-Abgeordneten Viorel Hrebenciuc und Ioan Adam sowie den Generaldirektor der nationalen Forstverwaltung Romsilva, Adam Crăciunescu, eingeleitet. Den dem Staat in dieser Betrugsaffäre entstandenen Schaden bezifferte die DNA auf mehr als 300 Millionen Euro.

Das PSD-Urgestein Sârbu, Hrebenciuc und Adam steht gemeinsam mit dem Romsilva-Chef im Verdacht des Amtsmissbrauchs, der Einflussnahme und Vorteilsannahme sowie Gründung oder Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung. Strafverfolgt sind weiters auch drei Richter, in der Nacht auf Mittwoch wurden zudem auch Prinz Paul von Rumänien, geborener Lambrino, sowie dessen Gattin verhört.

Konkret geht es in der Korruptionsaffäre um eine vom Amtsgericht Covasna 2012 verfügte illegale Rückerstattung eines in Bacău gelegenen Waldstrichs und eines Grundstücks an einen Kläger, dessen Rückerstattungsforderungen bis dahin vor Gericht mangels Nachweis über das Erbrecht gescheitert waren. Nachdem sein Berufungsverfahren jedoch vom Rechtsanwalt und PSD-Abgeordneten Ioan Adam übernommen wurde, sprach ihm die Covasnaer Instanz plötzlich nicht nur die beanspruchten 23.000 Hektar, sondern gleich 43.000 Hektar Wald zu.

Nach dem Urteil schlossen sich Adam, Hrebenciuc und weitere Personen laut DNA „zu einer Vereinigung zusammen“, um dessen rasche Umsetzung bzw. die eigentliche Rückgabe des Waldstücks „mittels Einflusskauf oder -nahme“ auf die zuständigen Behörden und Beamten zu erwirken.

Nachdem Romsilva-Direktor Crăciunescu auf Hrebenciucs Druck offenbar nicht prompt genug reagierte, schaltete letzterer den einflussreichen PSD-Politiker und früheren Landwirtschaftsminister Ilie Sârbu ein, gegenüber dem Crăciunescu dann einknickte. Nach Ausstellung des Eigentumstitels sollte das Waldstück sodann schnellstmöglich versilbert bzw. für offenbar weit mehr als 100 Millionen Euro veräußert werden.