PSD-Vorsitz: Herausforderer geben der Reihe nach auf

Dragnea: „Gut so, sonst wär’s langweilig“

Bukarest (ADZ) – PSD-Interimschef Liviu Dragnea scheint im Rennen um den Parteivorsitz bald als einziger anzutreten – seine Herausforderer werfen nämlich nacheinander das Handtuch. Nach Robert Negoiţă, der seine Kandidatur bloß Stunden nach ihrer Ankündigung wieder zurückzog, kündigte am Donnerstag mit [erban Nicolae nun schon der zweite Anwärter an, bei der Mitte Oktober steigenden Wahl höchstwahrscheinlich nicht anzutreten.  In einem offenen Brief übte Nicolae zudem schwere Kritik an den jüngsten Satzungsänderungen bezüglich der Wahl des Parteichefs – diese werde „verfälscht“, schrieb der PSD-Senator angesichts des neuen Verfahrens, das den PSD-Chef anhand der Stimmen aller Parteimitglieder und nicht, wie bisher, der Parteitag-Delegierten ermitteln will.

Auch muss ein Kandidat neuerdings von 5 Parteifilialen unterstützt werden, bevor er im Rennen um den Parteivorsitz antreten darf. Politbeobachten zufolge kommen die Änderungen vor allem dem einflussreichen Dragnea zugute, der sich in Anbetracht seiner erstinstanzlichen Verurteilung offenbar von einer überwältigenden Mehrheit im Amt bestätigen lassen will.

Im Rennen um den PSD-Vorsitz tritt, außer Dragnea, nun nur noch der frühere Geheimdienstler und aktuelle Senator Daniel Savu an. Von der Presse zum Abgang seiner Herausforderer befragt, sagte Dragnea, es sei „gut so“ – damit käme „etwas Bewegung in die Partei, sonst wär’s langweilig“.