Renault will Standort Rumänien nicht verlassen

Neue Investitionen von Infrastruktur abhängig

Renault hat laut eigenen Angaben bisher zwei Milliarden Euro in die Produktionskette in Rumänien investiert. Für zukünftige Investitionen sei die Entwicklung der Infrastruktur entscheidend.
Archivfoto: Agerpres

Bukarest (ADZ) - Der französische Autobauer Renault möchte sich aus Rumänien nicht zurückziehen, sieht aber die Entwicklung der Infrastruktur als entscheidend für zukünftige Investitionen. Der Konzern gab dies bekannt, nachdem Staatspräsident Traian Băsescu damit gedroht hatte, dass Dacia sich aus Piteşti zurückziehen werde, sollte die Autobahn Piteşti – Hermannstadt nicht gebaut werden.

Renault teilte in einer Pressemitteilung mit, dass in Rumänien bisher zwei Milliarden Euro in eine vollständige Produktionskette – beginnend mit Design und Entwicklung, über Anfertigung bis Verkauf und anschließende Leistungen – investiert wurden. Täglich fahren allerdings 350 Lkw des Autobauers sowie der Zulieferer auf der Route Piteşti – Arad und daher werden Infrastrukturprojekte, die eine Verkürzung der Lieferzeiten ermöglichen, entscheidend für zukünftige Projekte sein.

Traian Băsescu erklärte am Dienstag in einer Fernsehsendung, dass die Fahrzeuganfertigung in Piteşti „mit Sicherheit“ verloren gehen werde, sollte nicht der Anschluss ans Europäische Autobahnnetz erfolgen, und gab als Begründung den Ausbau der Dacia-Fabrik in Marokko an. Premier Victor Ponta bezeichnete anschließend die Aussagen des Präsidenten als „verantwortungslos“ und „einen Blödsinn“. Der Botschafter Frankreichs, Philippe Gustin, erklärte seinerseits, dass die Fabrik in Tanger nicht als Konkurrenz zu Piteşti gesehen werden sollte.