Restaurierung des Fogarascher „Thronsaales“

Seitenansicht der Fogarascher Burg. Hinter den fünf Fenster im Obergeschoss befindet sich der langezogene Raum, der als Thronsaal eingerichtet werden soll. Foto: Dieter Drotleff

hib. Kronstadt -  Das Bürgermeisteramt Fogarasch/Făgăraş gibt bekannt, dass die Restaurierungsarbeiten im  Inneren des Burgmuseums ,,Valer Literat” fortgesetzt werden. Bewilligt wurden 600.000 Lei für die Arbeiten an einem Saal, der fast eine ganze Seite der Burganlage einnimmt und als Thronsaal eingerichtet werden soll. Die Arbeiten werden sehr umfangreich sein, da dieser Abschnitt lange Jahre als Lagerraum diente und die Bausubstanz dadurch gelitten hat. Die Restaurierung wird außer der Festigung des Mauerwerks auch eine Neueinrichtung mit nachgebautem Mobiliar umfassen, das ihm das Aussehen eines Ratssaales aus dem 16. bis 17. Jahrhundert geben soll.

Der Kern der Burg wird dem Ende des 14. Jahrhunderts zugeschrieben, als an Stelle der Überreste der ursprünglichen Befestigung mit Erdwällen und Holzpalisaden die ersten steinernen Mauern errichtet wurden. Die erste Befestigung wurde wahrscheinlich während des Tatareneinfalls 1291 niedergebrannt. Ştefan Mailat (1528 – 1541) baute die Anlage aus und Fürst Gabriel Béthlen (1613 – 1629) und später Georg Rákóczy I (1630 – 1648) gaben ihr die heutige Ausdehnung und Form. Von 1948 bis 1962 war die Burg politisches Gefängnis.

Der jetzt in Reiseführern als „Ratssaal“ ausgewiesene Raum diente mit Sicherheit auch als Tagungsstätte von einberufenen Landtagen, selbst wenn er damals nicht mit einem Fürstenthron geschmückt war. Seine Neueinrichtung wird ihn mit sicher interessanter und die vorgesehene Ausstattung mit 300 feudalen Stühlen als Konferenzsaal nutzbar machen.