Rinderdiebe aus Südrumänien verunsichern den Raum Domaşnea

Domşnea/Herkulesbad - Die Großgemeinde Domaşnea im Temesch-Cerna-Durchbruch an der DN6/E70 ist in jüngster Zeit durch einen Bürgermeister aufgefallen (Petru Lorinţ), der in den Kneipen Prügeleien vom Zaun gebrochen hat und sich vor Gericht wegen Gewalttätigkeit verantworten muss, und durch seinen Rinderzüchterverband, der mit dem Rathaus um die Hutweiden der Gemeinde Fehden ausficht und gelegentlich, in seiner Verzweiflung, Gehör zu finden, die Europastraße blockiert oder Mahnwachen mit Milchkühen vor der Reschitzaer Präfektur aufgestellt hat. Seit geraumer Zeit haben die Rinderzüchter aus Domaşnea ein drittes Problem: ihre Kühe und Rinder werden von den Weiden weg oder direkt aus ihren Ställen gestohlen. Schriftliche Klagen und Anzeigen darüber haben sie schon vor fünf Jahren erstmals ihren Dorfpolizisten überreicht. Ohne aller-dings besonderes Interesse oder Gehör zu finden, da – eine alte Polizistenkrankheit in Rumänien! – sie keinerlei Tipps über die mutmaßlichen Diebe verbreiten konnten. So ruhten jederlei Untersuchungen der vermutlichen Rinderdiebstähle, bzw. die Polizisten starteten erst mal überhaupt gar keine Nachforschungen und legten die Bürgerklagen zu den „unerledigten” oder „noch zu lösenden Fällen/Akten”. In der Gemeinde und unter den Betroffenen/Geschädigten zirkulierte hartnäckig das Gerücht, die Rinder- und Kuhdiebe kämen aus den Ortschaften rund um Calafat an der Donau, vor allem aus dem durch Mircea Dinescus „Kulturhafen” berühmt gewordenen Cetate.

Donnerstagabend beobachteten die Milchkuhzüchter von Domaşnea, wie vier Männer auf ihrer Hutweide sich abmühten, auf die Plattform eines Kleintransporters eine Kuh aufzuladen, die sich aus Leibeskräften wehrte. Die sofort herbeitelefonierten Dorfpolizisten übernahmen zwei der Männer aus Cetate, die auf frischer Tat von den Gemeindebewohnern dingfest gemacht worden waren, während die beiden anderen die Flucht ergriffen.
Sofort veranlasste Filter der Verkehrs- und Kriminalpolizei an der DN6/E70 identifizierten auf dem großen Parkplatz beim Bahnhof Herkulesbad einen mit fünf Kühen beladenen Kleintransporter mit Kennzeichen des oltenischen Verwaltungskreises, aus dem die Viehdiebe vermutet wurden. Der Fahrer behauptete, die Tiere im unfernen Iablaniţa gekauft zu haben, ohne Vorbesitzer und Adressen, geschweige denn irgendein Kaufdokument vorlegen zu können. Der Fahrer und seine zwei Begleiter sowie die beiden in Domaşnea auf frischer Tat ertappten Viehdiebe wurden auf der Polizeiwache  in Herkulesbad in polizeiliches Gewahrsam zwecks Verhör und Untersuchungen genommen. Nach den zwei noch flüchtigen Viehdieben von Domaşnea wurde im Südbanat eine Fahndungsaktion eingeleitet. Ersten Informationen zufolge sind auch die fünf Kühe, die auf dem Parkplatz beim Bahnhof Herkulesbad/Băile Herculane identifiziert und vorläufig konfisziert wurden, Diebesgut, wahrscheinlich aus Domaşnea, wo am Mittwoch und Donnerstag auch Kühe direkt aus den Ställen der Gemeindebewohner „verschwunden” sind. Auf Polizeikanälen kam man zusätzlich zur Erkenntnis, dass seit einigen Jahren im Raum Cetate zu bestimmten Zeiten und mit einer gewissen Rhythmizität auffallend viel Rindfleisch zu konkurrenzlosen Preisen auf dem Schwarzmarkt zu haben ist, vor allem vor religiösen Feiertagen. Andrerseits, wenn Mircea Dinescu von seinem Alltagsleben als Farmer, Weinbauer und Gastwirt in Cetate erzählt, haben die Weintrauben- und Viehdiebe (Schafe und Ziegen) von dies- und jenseits der Donau einen festen Platz in seinen Geschichten.