Schellenberg: Ein Betrug von 114 Millionen Euro

Bürgermeister hatte eine Goldgrube entdeckt

Bukarest (Mediafax/ADZ) - Die Antikorruptionsbehörde DNA beschuldigt den Bürgermeister von Schellenberg/Şelimbăr, Ioan-Daniel Mărcuţa, einen Betrug von 114 Millionen Euro begangen zu haben.
Der Unabhängige Mărcuşa ist seit 15 Jahren Bürgermeister von Schellenberg, aber schon 2000 scheint er entdeckt zu haben, dass sich in der neben Hermannstadt/Sibiu gelegenen Gemeinde (7000 Einwohner) durch Geschäfte mit der Bodenrückerstattung ein gutes Geld machen lässt. Schon dadurch dass die Umgehungsstraße über Schellenberger Hattert führt, warfen die Enteignungen hohe Summen ab.

Das Geschäftsmodell von Mărcuţa und des Betrügerrings, den er sich aufgebaut hatte – Angestellte des Bürgermeisteramts, öffentliche Notare in Hermannstadt – bestand darin, dass rechtmäßige Bodenbesitzer ausfindig gemacht wurden – auch im Ausland –, die ein Recht auf die Rückerstattung hatten. Dieses Recht wurde ihnen abgeschwindelt. DNA führt einen Fall an, wo Mărcuţa durch Mittelsmänner ein Grundstück für 10.000 Lei gekauft und nachher für 5 Millionen Euro verkauft hat.


Später hat Mărcuţa in der Erteilung von Baugenehmigungen an die Immobilienentwickler am Rande von Hermannstadt eine neue Einnahmequelle gefunden. Bezahlt wurde in Appartements (zwei Millionen Euro). Das augenfällige Vermögen des Bürgermeisters besteht aus zwei Dutzend Hektar Boden, einem Gestüt mit Rennpferden und seiner in Bau befindlichen Villa.