Schön reden, statt effizient spielen

Europa-League-Quali ist eine Nummer zu groß

Acht Gegentore und nur ein Treffer auf dem Konto der beiden rumänischen Mannschaften, die in die Europa-League-Gruppenphase wollen. Pandurii Târgu Jiu und der FC Viitorul Konstanza haben in den Hinspielen gegen Maccabi Tel Aviv bzw. KAA Gent denkbar schlecht abgeschnitten. Am kommenden Donnerstag treten sie in den Rückspielen praktisch ohne Chancen auf ein Weiterkommen an.
„Es war ein schönes Spiel, mit vielen Toren...“ Man muss wohl Gheorghe Hagi heißen, um sich solche Bewertungen eines Spiels leisten zu können, wenn die Mannschaft gerade 0:5 unterlegen und dabei noch gut bedient war. Sicherlich hatten nur unverbesserliche Optimisten geglaubt, der FC Viitorul kann bei seiner internationalen Premiere gegen die belgische Spitzenmannschaft KAA Gent – unter anderen Meister von 2015 – in der Qualifikation zur Europa-League-Gruppenphase bestehen. Der Trainer und Vereinsmanager Hagi wies in seiner Aussage nach dem Spiel auf die Tatsache hin, dass seine Mannschaft nicht nur auf Abwehr gespielt habe, sondern auch etwas für den eigenen Spielaufbau getan habe: Herausgekommen ist dabei eine einzige bessere Torgelegenheit.

Auch Mannschaften mit etwas internationaler Erfahrung, wie Pandurii Târgu Jiu, agieren auf dem gesunkenen Niveau des rumänischen Fußballs. „Wir sind noch nicht auf diesen Wettbewerb vorbereitet – wir haben gerade erst unseren Kader zusammengestellt“, beteuerte Vereinspräsident Narcis Răducan. 1:3 verlor Pandurii vor 6000 Zuschauern in einem in der Donau-Hafenstadt Drobeta Turnu Severin ausgetragenen Spiel gegen Maccabi Tel Aviv. Herea (30. Minute) hatte für Pandurii den frühen Führungstreffer der Gäste durch Ben Haim (7. Minute) ausgeglichen. Igiebor und Micha stellten in der zweiten Halbzeit das Endergebnis her. Die sich in akuten Finanznöten befindliche Mannschaft aus Târgu Jiu hat in diesem Sommer einige namhafte Transfers vorgenommen, um die Abgänge von Spielern wie Răduţ, Săpunaru, Antal oder Ropotan zu kompensieren. Zu den Neuzugängen gehören auch der nach einer Stunde im Spiel gegen Maccabi ausgewechselte Ovidiu Herea, dessen letzte Stationen der FC Sion und Skoda Xanthi waren, sowie Obodo, der im vergangenen Jahr entscheidend zum Klassenerhalt von Concordia Chijana beigetragen hat. Der Verein befindet sich seit Monaten in einer finanziellen Schieflage, nachdem Finanzierungsstopp für den staatlichen Energieriesen Oltenia verhängt wurde, da dieser auf einem hohen Schuldenberg sitzt, und deshalb nicht aus Staatsgeldern den Profifußball mittragen kann.