Schulleiterin ernannt

Mihaela Wetternek hat die Ernennung angenommen, Aninaer Bürgermeister Românu weiter unzufrieden

Reschitza – Seit Dienstag hat das Aninaer „Matthias Hammer“-Lyzeum eine Schulleiterin, nachdem Dipl.-Ing. Mihaela Wetternek, die dort 15 Jahre lang technische Fächer unterrichtete, die Ernennung durch den Generalschulinspektor angenommen hat. Die im Unterrichtswesen aktive Ingenieurin war nach 15 Jahren Anina fünf Jahre in Reschitza/Reşiţa tätig, verfügt über Lehrgrad I und gehört zum Nationalen Expertenkorps für Bildungsmanagement, eine Art Inspektorenreserve-auf-Abruf des Unterrichtsministeriums, die gelegentlich und punktuell aktiv wird. Generalschulinspektor Nicolae Dan Grindeanu gab bekannt, dass er den gesamten Lehrkörper des „Matthias Hammer“-Lyzeums bezüglich dessen Bereitschaft konsultiert habe, die Schulleitung zu übernehmen (sofern sie die Voraussetzungen dafür erfüllen), aber dass kein einziger Lehrer dieser Schule sich dazu bereit erklärt hat. „Es gibt dort gewisse Spannungen, außerdem hat der Konflikt des vorherigen Schulleiters mit dem Bürgermeister nicht zur Verbesserung der Atmosphäre beigetragen, aber letztendlich verstehe ich die dortige Lage nicht ganz. Ich habe schließlich Frau Wetternek ernannt, die alle gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt und auch den dortigen Lehrkörper gut kennt. Deshalb halte ich diese Ernennung für angemessen“, sagte Grindeanu.

Gheorghe Românu, der Aninaer Bürgermeister, zeigte sich trotzdem unzufrieden: „Ich bin unzufrieden, weil ich bei der Entscheidungsfindung übergangen wurde. Ich will keinen Direktor ernennen, aber ich finde es einfach normal, dass ein Schulleiter in meiner Stadt nicht einfach über meinen Kopf hinweg eingesetzt wird. Schließlich vertrete ich eine Stadtleitung, die alle Schulen saniert und zusätzlich eine Million Lei in deren Modernisierung gesteckt hat. Zudem lässt es das Schulinspektorat einfach mal drauf ankommen, indem es als Stellvertreter des Schulleiters genau jenen Ex-Direktor eingesetzt hat, der als Schulleiter zurückgetreten ist, weil er sich nachweislich politisch betätigt hat. Betreffs der neuen Schulleiterin kann ich nichts sagen, da ich keine Ahnung habe von ihrer Berufstätigkeit und ihren professionellen Leistungen.“ Generalschulinspektor Grindeanu zeigte sich abschließend von jener nebulösen Seite, die man von ihm gewohnt ist: „Ich kenne die Gründe des Rücktritts des vormaligen Schulleiters nicht genau. In seinem Rücktrittsgesuch schreibt er, es gäbe dazu persönliche Gründe und Mißverständnisse mit den kommunalen Autoritäten. Die Ernennung der neuen Schulleiterin geschah im gesetzlichen Rahmen und für eine begrenzte Zeit. Spätestens am 31. August dieses Jahres gibt es eine Ausschreibung für die Direktorenposten.“

Leider wird gerade Letzteres seit mehreren Jahren (genauer: seit 2006) immer wieder verkündet, aber nie durchgeführt. Und so sind die Schulleiter der Willkür und Ernennungslaune der Generalschulinspektoren und der Parteien ausgesetzt, denen die Inspektoratsleitungen angehören – und folgerichtig wird die Leitungsebene der meisten Schulen zunehmend politisiert, weil auch ein Schulleiterposten, obwohl schlecht bezahlt, zur Postenpalette gehört, die als „Belohnung“ für Parteitreue manipuliert werden. Oder zur „Korrektur“ der politischen Konstellation in den Schulen, indem Schulleiter, die mit oppositionellen Parteien sympathisieren, ihre Posten verlieren. Wobei die Kommunen aber nach Kräften und jeweiliger Intrigefähigkeit mitmischen.