Sonntagsfrage: Koalition legt erstmals seit Politkrise zu

Diaconescus Medienspektakel bringt PP-DD nichts ein

Symbolgrafik: sxc.hu

Bukarest (ADZ) - Wären am Sonntag Wahlen, würde 57,4 Prozent der Rumänen für die regierende Sozialliberale Union (USL) stimmen, bezeigen die Ergebnisse einer Mitte Oktober durchgeführten Erhebung des Meinungsforschungsinstituts IMAS.

Damit konnte die USL erstmals seit der schweren innenpolitischen Krise vom Sommer leicht zulegen, im Vormonat hatte sie noch bei 55 Prozent gelegen. Im Umfragetief bleibt indes das bürgerliche Wahlbündnis „Allianz Rechtes Rumänien“ (ARD), das bei 16 Prozent vor sich hindümpelt und gegenüber dem Monat September sogar um 1,8 Prozentpunkte abrutschte. Leicht in der Wählergunst verlor erstmals seit etlichen Monaten auch die „Partei des Volkes“ (PP-DD) des Populisten Dan Diaconescu, die mit 14,9 Prozent jedoch trotzdem mühelos drittstärkste Partei im Land würde.

Auch der Ungarnverband (UDMR) hat die 5-Prozent-Parlamentshürde offenbar nicht mehr zu fürchten, laut Umfrage liegt er derzeit bei 6,4 Prozent.

Bezüglich ihrer jüngsten Erhebung verweist das Meinungsforschungsinstitut des Soziologen Vasile Dâncu darauf, dass die wegen ihres kometenhaften Aufstiegs allseits gefürchtete PP-DD aus dem Medienzirkus um die gescheiterte Oltchim-Privatisierung augenscheinlich kein Wählerkapital schlagen konnte – obwohl ihr Gründer Diaconescu sich als Gewinner des Bieterverfahrens wochenlang tüchtig in Szene gesetzt hatte.