Sorgen um europäische Banken belasten auch Bukarester Börse

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Die Indizes der Bukarester Börse starteten mit Verlusten in die neue Handelswoche. Der Umsatz von nur 13 Millionen Euro am ersten Handelstag war vor allem dem Fonds Proprietatea zu verdanken. Der neue Börsenstar, Electrica (EL, 10,72 Lei, ISIN ROELECACNOR5) erlebte seinen zweiten Handelstag in Folge mit Verlusten. Auch am zweiten Handelstag standen die Vorzeichen auf Verluste. Die Indizes verloren zwischen 0,7 Prozent (allgemeiner Index) und 1,26 Prozent (Energiewerte), der Umsatz ging noch einmal um ein Drittel gegenüber dem Vortagesumsatz zurück. Am Folgetag belastete vor allem der Netzbetreiber Transelectrica (TEL, 21,52 Lei, ISIN ROTSELACNOR9) die Börse, da der Fonds Proprietatea seine Beteiligung an diesem Unternehmen verkauft hat. Der Umsatz schnellte daher auf 57 Millionen Euro. Der anfänglich noch vorherrschende Optimismus mündete gegen Handelsende in Verkaufsorder, vor allem für Bank- und Energieaktien.

Am Donnerstag schließlich holten die Sorgen der europäischen Börsen hinsichtlich der Banken auch die Bukarester Börse ein. Der Markt schloss belastet, die Aktien des Stromversorgers Electrica fielen erstmalig unter den Ausgabepreis. Am letzten Handelstag der vergangenen Woche schließlich kam die Trendwende. Die Indizes holten wieder auf, allen voran der Finanzwerte-Index BET-FI. Die schlechte Laune der ausländischen Börsen spielte keine Rolle mehr. Allerdings gab es bei einem Tagesumsatz von 9,1 Millionen Euro kaum noch Interesse für rumänische Aktien. Electrica-Aktien mussten noch einen Kursverlust hinnehmen. Auf Wochensicht ergab sich für Analysten jedoch ein trauriges Bild. Um mehr als zwei Prozent sackte der Markt ein, nur der Finanzwerte-Index BET-FI konnte die Verluste etwas in Grenzen halten. Das war möglicherweise nur SIF Oltenia (SIF5, 1,943 Lei, ISIN ROSIFEACNOR4) zu verdanken, die die Woche mit einem Plus von 2,26 Prozent abschlossen.

Ausverkauf bei FP

Der Fonds Proprietatea (FP, 0,844 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) bereitet den vierten Exit vor. Nach den erfolgreichen Verkäufen der Beteiligungen an Transgaz (TGN, 207 Lei, ISIN ROTGNTACNOR8) im Dezember 2013, einer Beteiligung von 4,99 Prozent an Romgaz (SNG, 33,6 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) im Juni 2014 und des gesamten Aktienpakets an Transelectrica (TEL, 21,52 Lei, ISIN ROTSELACNOR9) in der ersten Juliwoche soll nun zumindest ein Teil der Beteiligung am Erdöl-Pipelinebetreiber Conpet Ploieşti (COTE, 48,95 Lei, ISIN ROCOTEACNOR7) abgestoßen werden. Der Fonds Proprietatea ist zu 29,7 Prozent an Conpet beteiligt. Der Erlös soll 125 Millionen Lei (28,4 Millionen Euro) betragen. Aus dem Verkauf der Aktienpakete an Romgaz und Transelectrica resultierte ein Erlös von mehr als 850 Millionen Lei (193,34 Millionen Euro).

Rasdaq

Sonderdeals hielten den Umsatz an der Sekundärbörse Rasdaq in der vergangenen Woche aufrecht. Wie sehr der Freie Markt von diesen im Vorfeld ausgehandelten Deals abhängig ist, zeigte sich am vergangenen Freitag, als der Tagesumsatz nur vom regulären Handel bestimmt war. Er lag bei 20.000 Euro. Längst hat der Rasdaq-Markt seinen Reiz als Freier Markt verloren, anscheinend wird er nur noch genutzt, um Aktienpakete hin und her zu verschieben. Der Hauptindex Rasdaq-C spiegelte den allgemeinen Interessemangel mit einem Wochenverlust von (nur) 0,26 Prozent auch wider.

Devisen

Nach mehreren guten Wochen brach die rumänische Landeswährung gegenüber Euro und US-Dollar regelrecht ein in der vergangenen Woche. Auch Wochensicht ist der Einbruch gar nicht bemerkbar, doch verlor der Leu fast den gesamten Kursgewinn gegenüber dem Euro, den er in den vergangenen zwei-drei Wochen angesammelt hatte. Am Montag kostete ein Euro wieder mehr als 4,4 Lei, genauer 4,4179 Lei. Das entspricht einem Kursverlust von 0,62 Prozent, auf die Woche berechnet. Gegenüber dem US-Dollar verlor der rumänische Leu 0,49 Prozent. Die amerikanische Währung stieg somit wieder über die 3,24-Lei-Marke.

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