Staatschef erhebt schwere Vorwürfe gegen den Premier

„Geldwäsche“-Affäre angeblich für Amtsenthebungsverfahren

Bukarest (ADZ) - Die Beschuldigungen des liberalen Senators Sorin Roşca Stănescu über die von Traian Băsescu 2004 angeblich betriebene Geldwäsche sind nach Angaben des Staatschefs „Teil eines Plans“ gewesen, der zu einem neuen Amtsenthebungsverfahren gegen ihn führen sollte. Ein mit der Prüfung besagter Vorwürfe beauftragter Parlamentsausschuss, den PNL-Chef Crin Antonescu bereits ins Gespräch brachte, hätte ihn des Hochverrats bezichtigen und dann ein weiteres Amtsenthebungsverfahren gegen ihn einleiten sollen, erklärte der Präsident am Montag in einem TV-Gespräch.

Băsescu zufolge waren sowohl Premier Victor Ponta als auch Medienzar  Dan Voiculescu in Stănescus faules Spiel verstrickt – Ponta habe zeitgleich gewettert, der Präsident verkaufe „Rumäniens Interessen bei EU-Gipfeln“. Senatschef Antonescu, der bei einer weiteren Amtsenthebung erneut Interims-Präsident würde, hat indes nach Meinung des Staatschefs diesmal die Hand nicht im Spiel gehabt.

Pontas Behauptung, er würde die Interessen des Landes bei EU-Gipfeln verkaufen, bezeichnete der Präsident als „gravierend“ – selbst wenn man ihm die „Verkäuferrolle“ zutraue, dürfe man sämtliche EU-Spitzenpolitiker nicht mit „Käufer“-Unterstellungen beleidigen. Băsescu wollte gestern bei der Begegnung mit den Staats- und Regierungschefs in Paris diese bitten, Pontas Aussagen zu ignorieren.