Staatschefs Băsescu und Timofti zu Beratungen zusammengetroffen

Nach Transnistrien will nun auch Gagausien den Anschluss an Russland

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Bukarest (ADZ) - Präsident Traian Băsescu und sein moldauischer Amtskollege Nicolae Timofti sind am Mittwoch in Jassy/Iaşi zusammengetroffen, um nach der russischen Krim-Annexion über die Lage in der Nachbarrepublik zu beraten. Tags davor hatten sowohl deren östliche Splitterregion Transnistrien als auch die im Südwesten der Moldau gelegene autonome Region Gagausien angekündigt, einen Beitritt zur Russischen Föderation ins Auge zu fassen.

Den Schritt des moldauischerseits nicht anerkannten transnistrischen Parlamentspräsidenten Mihail Burla, die russische Duma formell um einen Anschluss an Russland zu ersuchen, bezeichnete Timofti als „äußerst „kontraproduktiv“ – sowohl für die Moldau als auch für Russland. Priorität für ihn sei nun, die „Ruhe und Stabilität“ im Land zu sichern und den europäischen Weg der Moldau fortzusetzen, so Timofti.
Doch ist eben die EU-Annäherung des Nachbarlandes Moskau ein Dorn im Auge.

Der russische Vizepremier Dimitri Rogosin sagte am Dienstag, dass „ein EU-Beitritt der Moldau“ die Lage „verschlimmern“ werde – die Behörden in Chişinău würden damit unter Beweis stellen, dass „sie das Schicksal der Einwohner östlich des Dnjestr“ kalt ließe und Transnistrien „gar nicht mehr zur Moldau gehört“, zitierte ITAR-TASS den Kreml-Hardliner.

Rogosin zufolge wollen russische Regierungsvertreter noch heute mit der transnistrischen Führung zusammentreffen – angeblich, um über die „ukrainische Grenzblockade“ zu sprechen, da immerhin „200.000 russische und 70.000 ukrainische Bürger“ von Transnistrien zurzeit völlig isoliert seien. Die als „letzte Sowjetrepublik“ geltende Region mit etwa 500.000 Einwohnern hatte sich 1990 mit dem Segen Moskaus selbstständig gemacht, Russlands 14. Armee steht auch heute noch vor Ort.

Neben Transnistrien verlautete auch der Baschtan bzw. Gouverneur der autonomen Region Gagausien, Mihail Formuzal, am Dienstag, am 25. März mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammentreffen zu wollen. Davor hatten sich die Gagausen, ein christliches Turkvolk, Anfang Februar in einem Referendum für den Beitritt zur russischen Freihandelszone ausgesprochen – international anerkannt wurde das Referendum allerdings nicht.