Stadtstadion wird ein schwarzes Loch

2016 mit Verlust von 35.000 Euro

Das Temeswarer „Dan-Păltinişanu“-Stadion
Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar - Das Temeswarer Stadtstadion „Dan P˛ltini{anu“ schreibt in den letzten Jahren leider keine Erfolgsgeschichten mehr, weder sportliche noch wirtschaftliche. Mitte Januar geriet die Begastadt mit dem Stadion gar in die internationalen Schlagzeilen: Das Rugby-Team Timişoara Saracens verlor sein Spiel im Challenge Cup am grünen Tisch, weil die Gegner vom französischen Stade Francais sich weigerten, wegen des schlechten Zustands des Rasens aufzulaufen. Der Schande folgte auch noch eine deftige Geldstrafe für die Gastgeber. Das alte Stadion, 1963 als zweitgrößtes Stadion des Landes, mit 40.000 Plätzen, errichtet, dreimal bisher -  1985, 2002 und 2008  - saniert, entspricht längst nicht mehr den Ansprüchen für nationale oder gar internationale Sportwettbewerbe. Seit Jahren schlecht und recht vom Temescher Kreisrat verwaltet, entwickelt sich die ganze Sache zu einem Verlustgeschäft, wenn nicht gar zu einem richtigen schwarzen Loch für den Kreishaushalt.

Nun wurde endlich ein erstes Alarmzeichen gesetzt: Laut dem Kreisrat beliefen sich die im Vorjahr durch die Vermietung erzielten Einnahmen auf 232.000 Lei. Der Mietpreis für ein Sportevent war auf 5000 Lei, bei Flutlicht auf 6000 Lei angesetzt. Die Instandhaltung und Pflege der Sportstätte kostet monatlich durchschnittlich 32.500 Lei. 2016 wurden insgesamt 89.000 Lei für die Instandhaltung ausgegeben. Als man zu Jahresende einen Strich unter die Rechnung zog, entdeckte man beim Kreisrat einen Verlust von zirka 158.000 Lei bzw. 35.000 Euro. Bis August 2016 war das Stadion dem Fußballclub ACS Poli zur unentgeltlichen Nutzung überlassen, in der Zeitspanne August-Dezember 2016 konnte der Temescher Kreisrat die Sportstätte lediglich für 22 Sportevents (19 Fußballspiele und drei Rugby-Treffen) vermieten. Der letzten Mitteilung vom Kreisrat gemäß, werden heuer weiterhin sämtliche erforderlichen Mittel für die Instandhaltung und Pflege, für alle anfälligen Kosten der Utilitäten, bereitgestellt, was jedoch weitere eingeplante Verluste kaum verhindern kann. Eine andere Lösung bzw. die vollständige Übernahme der Verwaltung durch die Temeswarer Kommunalverwaltung wird schon seit einiger Zeit von der Stadt Temeswar angeboten.