Steaua zieht in Europas Gruppenphase ein

Play-Off-Runde ist auch für Astra entscheidend

Der Marktwert von Nicuşor Stanciu dürfte am Mittwochabend sprungartig gestiegen sein. Mit seinen Treffern in der 31. und 62. Spielminute zum 2:0 und dem Tor aus dem Hinspiel (1:1) bezwang der Mittelfeldregisseur des rumänischen Fußball-Vizemeisters Steaua Bukarest in der Champions-League-Qualifikation Sparta Prag praktisch im Alleingang. Mit den mehr als 35.000 Zuschauern waren doppelt so viele Fans in die Bukarester National-Arena gegangen, als dies in allen Begegnungen des zweiten Spieltages in der einheimischen Liga der Fall war. Mit Stanciu, Adrian Popa, und Tamaş hatte Steaua Kicker in ihren Reihen, die auch künftig zu den Säulen der Nationalmannschaft gehören könnten. Sie zeigten so viel Offensivkraft, wie das die rumänische Auswahl bei der EM nur ansatzweise aufgebracht hatte. Ein Lattentreffer von Tamaş, eine Szene mit Verdacht auf Strafstoß für Steaua, sowie ein annulliertes Abseitstor der Tschechen gehörten zu den Highlights der Partie, genauso wie die Strafraumszenen des im Hinspiel vereinsintern gesperrten Steaua-Kickers Hamroun.
 
Der Steaua-Boss Gigi Becali hatte die Qualifikation seiner Mannschaft in die Gruppenphase europäischer Fußballwettbewerbe davon abhängig gemacht, ob der Zehner Stanciu gehen darf oder nicht. Nach dessen Auftritten der letzten Zeit dürften sich nun auch weitere Vereine für den 23-Jährigen interessieren, nachdem Anderlecht Brüssel weiterhin um die Gunst des Kickers buhlt. Trainer Laurenţiu Reghecampf sagte, „genauso wie wir andere haben ziehen lassen, so werden wir es auch mit Stanciu tun, auch wenn wir dadurch einen guten Spieler verlieren“. Nach dem Abgang von Chipciu und Varela wäre das eine weitere deutliche Schwächung der Bukarester. Ob Becali nun am schnellen Geld, oder am sportlichen Erfolg – ebenfalls verbunden mit finanziellen Einnahmen – interessiert ist, werden die kommenden Tage und Wochen zeigen.

Zehn Millionen Euro fließen nun in die Kassen von Steaua, ganz einerlei, ob die Mannschaft die nächste Hürde in der Champions-League-Play-Off-Runde schafft, oder nicht. In der Europa-League-Gruppenphase ist Steaua auf jeden Fall vertreten. Hoffnung auf die Europa-League hat weiterhin auch der amtierende rumänische Meister, Astra Giurgiu, der im Play-Off der Europa-League-Quali zeigen muss, ob sie für den internationalen Fußball tauglich ist. Astra unterlag am Mittwoch klar mit 0:3 beim FC Kopenhagen, der bereits bis zur 45. Spielminute durch Tore von Cornelius (2) und Santander frühzeitig die Weichen auf Sieg gestellt hatte, nachdem das Hinspiel vor einer Woche in Rumänien 1:1 ausgegangen war.