Strafanzeige per Facebook

Romeo Dunca lässt mit Enthüllungen über PSD-Chef Mocioalcă nicht locker /

Nachdem der Temeswarer Extrem-Bergsteiger und Unternehmer Romeo Dunca zur Eröffnung des Wahlkampfs der PNL in Reschitza gegen den PSD-Chef und -Parlamentarier Ion Mocioalc² schwere Korruptionsvorwürfe gemacht und Mocioalcă Dunca umgehend auf Facebook indirekt zum Lügner gestempelt hatte, kam Dunca auf demselben Facebook auf seine Korruptionsvorwürfe zurück und veröffentlichte zahlreiche Details des Gesprächs, zu welchem ihn Mocioalcă geladen hatte, als Duncas Absicht bekannt wurde, auf dem Muntele Mic und Ţarcu (genauer: auf dem Verwaltungsgebiet der Gemeinden Turnu Ruieni und Zăvoi) ein modernes Skigebiet einzurichten.

Mit dem Versprechen, seinen Einfluss als PSD-Kreischef auf den PSD-Bürgermeister von Turnu Ruieni wirken zu lassen, damit Dunca das Investitionsvorhaben sowie die Baugenehmigungen „erleichtert“ werden (als ob es dafür keine gesetzlichen Regelungen gäbe), forderte Mocioalcă, laut Dunca, Gesellschaftsanteile am Bauprojekt und Aktien der künftigen Betreibergesellschaft – allerdings nicht direkt auf Mocioalc²s Namen, sondern vorerst auf den Namen seines Karansebescher Spezis, des inzwischen in einer anderen causa vor Gericht gestellten Ion Bejeriţă. So die Variante von Romeo Dunca, die von Mocioalcă auf Facebook als „schlechtes Theaterstück, geschrieben von Amateuren“ abgetan wurde.

Nun antwortet Dunca Mocioalcă direkt auf Facebook. „Ich werde auf jede Behauptung Mocioalcăs eingehen und Punkt für Punkt beweisen, dass darin kein Funke Wahrheit steckt. Mocioalcă geht vor wie all die jämmerlichen Politiker, die uns seit Jahren bloß Lügen verkaufen, das Geld des Landes gestohlen haben und uns, unsere Familien, Eltern und Frauen gezwungen haben, ihrem Wohlstand zu dienen. Statt wenigstens das Maul zu halten, reißen sie es zu Kommentaren auf. Leider gibt es da keinen Unterschied der Politiker, quer durch die Parteien.“ So beginnt Dunca seine neuerliche Anschuldigung.

Er habe Mocioalcă 2000 in der Pension „Poiana Mărului“ kennengelernt. „Der damalige Präsidentschaftskandidat Mircea Geoană überflog gerade mit einem Hubschrauber das Gebiet. Der Helikopter gehörte übrigens einer Firma, deren Aktionär ich war. Mocioalcă begann auf mich einzureden, dass er mir behilflich sein könnte in meinem Vorhaben, aber ich soll bloß dem mir bekannten Hubschrauberpiloten Iacobescu sagen, dass er Geoană herbringt, weil da ein ehrbarer PSD-Mann (also mein Ion...) sich bemüht, ein touristisches Vorhaben zu unterstützen. Ich habe an seine ehrlichen Absichten geglaubt. Ich habe den Hubschrauberpiloten angerufen, der mich an Geoană weiterreichte. Nun, ich habe Mocioalcă vor seinem damaligen PSD-Parteichef hochgelobt, worauf Geoană Mocioalcă ans Telefon haben wollte. Sie haben dann lange geredet.“

Inzwischen habe Dunca aber aus Gesprächen mit einem anderen Geschäftspartner Mocioalcăs, Suru (mit dem zusammen der PSD-Mann zwei Pensionen in Poiana Mărului und am Muntele Mic besaß) erfahren, dass dieser von Mocioalcă „erniedrigt und in die Knie gezwungen“ worden sei, was Gerichtsverhandlungen zur Folge hatte. In der Korruptionsaffaire des Rathauses Zăvoi hatte Mocioalcă, laut Dunca, keine Rolle gespielt, obwohl der verurteilte dortige Bürgermeister Antonie Bunei „mal in der PSD, mal in der PDL“ war.

Um aber einen neuen Sessellift auf den Muntele Mic zu bauen, brauchte Dunca die Unterstützung des Rathauses Turnu Ruieni, wo ein PSD-Bürgermeister saß. Hier hakte Mocioalc² sich neuerlich ein. Er lud Dunca zu dem bereits öffentlich in Reschitza angekündigten Gespräch ein (ADZ berichtete), wobei ihm der PSD-Mann eröffnete, dass auch eine andere Firma am Bau eines Sessellifts an derselben Stelle interessiert sei, er also unbedingt Mocioalcăs Hilfe brauchen werde, weil der Bürgermeister von Turnu Ruieni eher zu jener Firma neige. Das Gespräch fand vor einer Gemeinderatssitzung in Turnu Ruieni statt, auf der der Zuschlag entschieden werden sollte. Mocioalcă versuchte, Dunca zu erpressen – so Duncas Version – indem Mocioalcă erst Duncas Projekt lobte, dann aber hinzufügte, es brauche noch etwas: Ein Teil der Aktien der Firma SC Dunca Imobiliare SRL müsse „transferiert“ werden.

Dafür werde er Bürgermeister Harambaşa die Order erteilen, mit ihm einen Vertrag abzuschließen. Danach werde alles laufen wie geschmiert. Alles müsse über Mocioalcăs Vertrauensmann Bejeriţă laufen. Allem Anschein nach hatte Mocioalcă – so die Vermutung von Dunca – keine Ahnung von der Dimension seines Anspruchs, denn es handelte sich in Wirklichkeit um mehrere Millionen Euro, die in dieser GmbH steckten. Das Gesagte mögen die dazu Berufenen „als Grund für strafrechtliche Untersuchungen“ nehmen, fordert Dunca.

Zuletzt wandte sich Dunca noch einmal direkt an Mocioalcă: „Wussten Sie, dass ich meine Skifahrer neuerdings mit dem Hubschrauber auf den }arcu schaffen muss, weil Ihre Holztransporter die kürzlich neu gemachte Zufahrtsstraße bereits so zertrümmert haben, dass sie bei der Häufigkeit ihrer Abend- und Nacht-, Samstags- und Sonntagsfahrten unbenutzbar wurde!? Für Sie sind die Freistunden und -tage diebstahlbegünstigend. Und Sie fällen dabei Wälder, die dem Sturm in den Schutzgebieten am Oberlauf von Şucu und Olteana (das sind die beiden Gebirgsbäche, an denen Kleinwasserkraftwerke gebaut werden sollten, was im Dezember 2015 gerichtlich untersagt wurde – wk) schon trotzten, als ihre Mutter noch nicht einmal geboren war!“

Das Neueste: Mocioalcă hat angekündigt, Dunca wegen Verleumdung zu verklagen. Nach dem laufenden Wahlkampf.