Straße und Eisenbahnlinien überschwemmt

Verkehr zwischen Reschitza und Temeswar unterbrochen

Die Gemeinde Gataja/Gătaia war von den Wolkenbrüchen, die über das Banater Bergand niedergingen, stark betroffen, mehrere Dutzend Wirtschaften mussten geräumt werden.
Foto: Mediafax

Reschitza - Die Wolkenbrüche, die ab Sonntagnacht über die westlichen Teile des Banater Berglands niedergingen, haben die Bersau/Bârzava im Raum Gataja/Gătaia derart anschwellen lassen, dass sie streckenweise über die Ufer und Dämme trat und abschnittsweise die Nationalstraße DN58B Reschitza – Temeswar sowie die Eisenbahnlinie auf dem Streckenabschnitt Gataja – Birda unter Wasser setzte, sodass die Regionalzüge zwischen Temeswar und Reschitza (der Privatlinie Regiotrans) in den Bahnhöfen Gataja und Wojteg halt machen und umkehren mussten. Ab Montag um 14 Uhr war auf dieser Strecke der gesamte Zugverkehr lahmgelegt. Auf der Nationalstraße hatte die Verkehrspolizei zwischen Gherteniş und Moritzfeld sowie auf einem Straßenabschnitt der Ausfahrt aus Moritzfeld in Richtung Gataja an der DN58B eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 10 km/h verfügt und streng darauf geachtet, dass sie eingehalten wird, weil die Straße über weite Strecken, fast bis zur Grenze zwischen den Verwaltungskreisen Karasch-Severin und Temesch, 5 bis 15 cm unter Wasser stand.

Im Tal der Bersau standen Mittwoch und Donnerstag mehr als 20 Wirtschaften in den Ortschaften Moritzfeld/Măureni, Şoşdea und Gherteniş unter Wasser. Das Dispatcheramt für Wasserwirtschaft verfügte Mittwochvormittag eine Grundleerung des Stausees von Sekul, um Auffangkapazität für die Wassermassen zu schaffen, die auf den Hängen des Semenik-Gebirges runtergingen und andererseits die Kontrolle über die Durchflussmengen der Bersau („einen kontrollierten Abfluss“, wie es im Kommuniqué der Wasserwirtschaftsbehörde heißt) zu haben. Erschwert wurde diese Kontrolle allerdings durch die großen Regenmassen, die übers Südbanater Hügelland, das südwestliche Karpatenvorland, niedergingen und viele kleine Gewässer überstark anschwellen ließen, etwa den Fizeş-Bach ab oberhalb von Tirol/Königsgnad, der im Lauf der Geschichte dieser Ortschaft mehrmals eine dramatische Rolle durch Überschwemmungen gespielt hat. Auch diesmal hat er Wirtschaften in Tirol, Fizeş/Füsesch und Gherteniş (wo er sich in die Bersau ergießt) unter Wasser gesetzt. Überschwemmungen gab es auch am Ciornovăţ-Bach im Weichbild der Gemeinde Comorâşte in der Orawitzaer Ebene sowie durch den Fizeş-Bach zwischen dem Granitsteinbruch von Surduc und Berzovia, wo die Bahnlinie überschwemmt und der Regiotrans-Verkehr zwischen Berzovia und Orawitza – die einzige Zugverbindung zwischen Temeswar/Reschitza und Orawitza – eingestellt werden musste. Wiederaufgenommen wird er, laut Eisenbahnverwaltung, erst, nachdem überprüft wurde, ob die Überschwemmung der Schienen durch den Fizeş-Bach nicht auch zu Unterspülungen geführt hat, die den Eisenbahnverkehr grundsätzlich gefährden und dringliche Ausbesserungen am Bahndamm erfordern. Mittwochnachmittag stand das Wasser an manchen Abschnitten hier bis zu 50 Zentimeter über den Schienen.

Ähnlich war die Lage Mittwochnachmittag auch auf dem Streckenabschnitt im Bersautal zwischen Gătaja und Birda. Von dort kam die Meldung, dass die reißende Bersau den Bahndamm bereits unterspült hat und dass der Eisenbahnverkehr auf der kürzesten Strecke zwischen Temeswar-Reschitza/Orawitza, über Gataja, für eine längere Zeitspanne eingestellt werden muss – bis der Bahndamm wieder konsolidiert ist. Hier sei daran erinnert, dass gerade dieser Streckenabschnitt im vergangenen Jahrzehnt einmal von der Streckenbaufirma der Rumänischen Eisenbahnen generalsaniert wurde. Auch in Gătaja, wo bei heftigen Regenfällen das alte Bett der Bersau durch die Wassermassen reaktiviert wird, das direkt durch die Ortschaft führt (während das in den 1970er Jahren ausgebaggerte neue Bett der Bersau an den Schweinemastkomplexen (früher COMTIM, heute Smithfield) westlich der Ortschaft vorbeiführt) – mussten mehrere Dutzend Bauernhöfe geräumt und die Bewohner evakuiert werden, wozu Mitglieder des Katastrophenschutzes ISU, einschließlich aus dem 60 km entfernten Reschitza, herbeigeeilt waren. In Gataja stand Donnerstagabend noch eine Straße unter Wasser.