Tanja Dückers ist Katzendorfer Dorfschreiberin

Die Preisverleihung findet am 4. Oktober statt

Die Wohnung des Dorfschreibers am Pfarrhof in Katzendorf.
Foto: Ralf Sudrigian

Kronstadt - Die Berliner Schriftstellerin und Journalistin Tanja Dückers wird am 4. Oktober in Katzendorf/Caţa zur Dorfschreiberin dieser Gemeinde bei Reps/Rupea für das Jahr 2014 ernannt. Die Preisverleihung findet im Katzendorfer Pfarrhaus statt und ist verbunden mit folgendem Angebot: „Sie kann wohnen nach Schreibeslust ein Jahr lang im Pfarrhaus von Katzendorf/Caţa und ihr Preisgeld als tägliches Brot hinnehmen. Sie kann und soll sich umsehen, in die Sprache der Dorfbewohner hineinhören, sich wundern, mitreden, um einen Dichterbeitrag zum gegenwärtigen Transsilvanienbild hinzuzufügen.“

Der Literaturpreis wird vergeben von dem rumänisch-deutschen Verein Felicia Now aus Katzendorf, der Kronstädter Kreisfiliale des Rumänischen Schriftstellerverbands, dem Kreisforum Kronstadt/Braşov, dem Exil PEN - deutschsprachige Länder und der in Kronstadt herausgegebenen Zeitschrift „Satul“. Die Preisverleihung findet im Rahmen einer multikulturellen Veranstaltungsreihe statt, die zwischen dem 3. und 5. Oktober in Katzendorf vorgesehen ist und deren Ziel Begegnungen und Gedankenaustausch sind. „Begegnungen rumänisch, ungarisch und deutsch mit Dichtern, Musikern, Malern, Bauern, Roma und Neugierigen ergeben sich an diesen drei Tagen von selbst“, heißt es in einer Einladung seitens der Veranstalter.

Für die 1968 im damaligen West-Berlin geborene Schriftstellerin, Kunsthistorikerin, Literaturwissenschaftlerin und Journalisten Tanja Dückers stellt ein längerer Aufenthalt im Ausland nichts Ungewöhnliches dar.  Zwischen 1998 und 2000 lebte sie mit Unterstützung eines Stipendiums des Berliner Senats in Barcelona. Weitere Aufenthalte führten sie unter anderem in die Vereinigten Staaten,  nach Tschechien, Polen, Großbritannien und Belgien. Dank eines Grenzgänger-Stipendiums der Robert-Bosch-Stiftung konnte Tanja Dückers bereits Siebenbürgen kennenlernen und dabei über die nach der Wende ausgewanderten Siebenbürger Sachsen schreiben, die trotzdem in ihrer Heimat einen Neuanfang versuchten.