Temeswarer Kulturstrategie vorgestellt

Öffentliche Debatte steht für Ende Oktober an

Im Temeswarer Rathaus wurde die Kulturstrategie der Stadt für die nächsten zehn Jahre vorgestellt.
Foto: Zoltán Pázmány

Der Temeswarer Bürgermeister Nicolae Robu nimmt sich vor, sich mehr für die Kultur in der Stadt einzusetzen. Dafür habe die Kommunalverwaltung in diesem Jahr 8 Millionen Lei bereitgestellt. „Die Summen, die wir für Kulturveranstaltungen ausgeben, sind höher als in den vergangenen Jahren. Vergleichen Sie bloß diese Summe mit dem Jahr 2011, als bloß 2,6 Millionen Lei für die Temeswarer Kultur vorgesehen wurden“, sagte Robu bei der Vorstellung der Kulturstrategie der Stadt für die Zeitspanne 2014 – 2024. Das Temeswarer Bürgermeisteramt und das Interkulturelle Institut der Stadt sind Partner im Rahmen des Projektes „Kulturelle Pole. Die Kulturpolitik als Entwicklungsinstrument der Gemeinschaft und in der Region“. Dabei wird das Vorhaben auch vom „MetruCub“ und vom Verein für den Wandel der Stadt unterstützt.

Das Projekt wurde im Frühling dieses Jahres ausgearbeitet und soll die Kultur der Stadt Temeswar fördern. Die Strategie dehnt sich auf zehn Jahre, bis 2024, aus. „Es ist zum ersten Mal, dass die Stadt Temeswar eine Kulturstrategie für die kommenden zehn Jahre ausarbeitet. Eine klare und nachhaltige Strategie ist in der Bega-Stadt notwenig, denn die Kultur weist auf eine bestimmte Identität der Stadt hin“, sagte die Projektleiterin Corina Răceanu. „Die Temeswarer Kulturstrategie ist die erste dieser Art in Rumänien überhaupt und wird bestimmt als Beispiel für andere rumänische Städte dienen“, fügte Răceanu hinzu.
Vor Kurzem wurden die Ergebnisse der Begegnungen und Gespräche der Vorbereitungsphase des Projektes vorgestellt. In der ersten Phase konturierten sich mehrere Prioritätsachsen, die demnächst umgesetzt werden sollen: Die Stadt soll unter anderem für Touristen attraktiver gestaltet werden, die Kultur soll Teil des Alltags sein, sie soll sich auch in den Randvierteln der Stadt wiederfinden. Die Initiatoren der Strategie nehmen sich vor, mit dem Förderverein „Temeswar – Europäische Kulturhauptstadt 2021“ zusammenzuarbeiten. Beide Kulturstrategien sollen Hand in Hand gehen. „Diese Strategie ist es uns wert, egal ob die Stadt europäische Kulturhauptstadt wird oder nicht“, sagte der Temeswarer Vizebürgermeister Dan Diaconu zum Start des Projektes im April dieses Jahres.

Das Projekt wird aus EU-Mitteln finanziert und beläuft sich auf 314.000 Euro. Mit diesem Geld sollen je mehr Kulturevents in Temeswar veranstaltet werden. Hauptziel ist, dem Publikum Kultur in unkonventionellen Räumen näherzubringen. Parks, Einkaufszentren und Straßen sind nur einige der vorgeschlagenen Orte für die verschiedensten kulturellen Veranstaltungen. „Wir stellen die Strategie zur Verfügung. Jeder, der ein Kulturprojekt verwirklichen möchte, kann diese einsehen und sich darin einen Platz finden“, sagt Corina Răceanu. Teil des Projektes sind auch die serbischen Städte Zrenjanin/Großbetschkerek, Pancevo/Pantschowa und Varsac/Werschetz. Die erste öffentliche Debatte über die neue Kulturstrategie steht für den 23. Oktober an. Alle Bürger und Kulturbegeisterten sind eingeladen, mit den Beratern, die an der Strategie gearbeitet haben, das Gespräch zu suchen und die kulturelle Zukunft der Stadt mitzuplanen. Die Strategie in ihrer gegenwärtigen Planungsphase ist auch auf der Webseite des Temeswarer Bürgermeisteramtes www.primariatm.ro veröffentlicht worden.