Transportunternehmen fordern Kopf des Finanzaufsichtschefs

Hauptstadtzentrum von Großprotest lahmgelegt

Tausende Kraftfahrzeuge haben am Donnerstag in der Hauptstadt stundenlang das Stadtzentrum lahmgelegt – vor dem Regierungsitz veranstalteten die gegen die steigenden KFZ-Haftpflichtversicherungsbeiträge protestierenden Lkw-, Kleinbus- und Taxifahrer ein ausgiebiges Hupkonzert und riefen „Nieder mit der Versicherungsmafia, nieder mit Negriţoiu“. Zum Großprotest hatten etliche Dachverbände der Spediteure und Transportunternehmer aufgerufen.
Foto: Agerpres

Bukarest (ADZ) - Dutzende Transportunternehmen haben am Donnerstag in etlichen Großstädten des Landes gegen die in letzter Zeit rasant gestiegenen Beiträge für KFZ-Haftpflichtversicherungen protestiert und den Abgang von Finanzaufsichtschef Mişu Negriţoiu gefordert. Der Großprotest wurde von einem Teil der Dachverbände der Spediteure und Transportunternehmer organisiert, während andere unter Verweis auf ihre Forderungen, denen die Regierung am Vortag nachgekommen war, von einer Beteiligung absahen.

In Bukarest legten Hunderte Laster, Kleinbusse und Taxis den Oberflächenverkehr im Stadtzentrum stundenlang lahm. Die Protestler waren vor allem wegen der Ankündigung der Regierung verärgert, die Tarife der KFZ-Haftpflicht zu einem Referenzpreis einfrieren zu wollen, den die Finanzaufsicht ASF festlegen soll. Laut Protestlern ist die Behörde und deren Chef jedoch die Wurzel aller Übel – es sei inakzeptabel, dass „just jene, die die Krise verursacht haben, nun den Referenzpreis festlegen sollen“, so der Tenor.

Ähnlich sahen das am Mittwoch allerdings auch etliche Politiker: ASF-Chef Negriţoiu wurde vor den Haushaltsausschuss des Unterhauses zitiert, wo ihm mehrere PSD- und PNL-Abgeordnete offen einen Rücktritt nahelegten. Die PNL kündigte zudem an, das Abberufungsverfahren gegen Negriţoiu umgehend einleiten zu wollen.