UCMR-Immobilien dem Staat überlassen

Schwerfällige finanzielle Sanierung des Herstellers von Hydroaggregaten

Reschitza - Der Großteil der Immobilien des Reschitzaer Maschinenbauwerks UCMR ist in Staatsbesitz übergegangen. Dadurch ist UCMR von einem Teil seiner Schulden befreit worden und „zumindest auf dem Papier hat sich die finanzielle Lage des Werks verbessert“, schreiben die Medien des Banater Berglands. Die Autorität für die Verwaltung der Staatsaktiva (AAAS) hat vor Kurzem die Schulden des Maschinenbauwerks übernommen, das seit Dezember 2011 insolvent ist. Auf der jüngsten Regierungssitzung wurde AAAS bevollmächtigt, aufgrund vorher durchgeführter autorisierter Schätzungen auf der Gläubigerversammlung von UCMR die Auszahlung des Werts der Aktiva zu fordern und umzusetzen. Dadurch sollen die Schulden von UCMR getilgt werden.
Im Falle des Reschitzaer Maschinenbauwerks heißt „Auszahlung der Aktiva“ das Abtreten, durch UCMR, von Immobiliengütern, um deren Wert die Schulden des Werks verringert werden. Die betreffende Immobilie geht dann aus dem Privatbesitz des verschuldeten Unternehmens in den öffentlichen Besitz des Staates über, welcher der Hauptgläubiger von UCMR ist.

Aus der Sicht der Regierung, die, als Vertreter des Staats seit Übernahme aller Schulden von UCMR auch wieder zum Vertreter des Hauptaktionärs des Unternehmens geworden ist, entsteht so der rechtlich abgesicherte Rahmen für die Fortsetzung der Tätigkeit des Maschinenbauwerks im energetischen Sektor, denn UCMR ist der einzige rumänischen Produzent von Hydroaggregaten und betätigt sich als solcher auch auf Auslandsmärkten. Der Prozess der finanziellen Sanierung des Reschitzaer Maschinenbauwerks ist langwierig, schwerfällig und rechtlich schrittweise abzusichern. Im Spätherbst 2013 hat AAAS aufgrund eines Regierungsbeschlusses die UCMR-Schulden von der Finanzbehörde ANAF übernommen, wodurch ein Wiederverstaatlichungsprozess angestoßen wurde, für den die Regierung per Dringlichkeitsbeschlüssen auch den rechtlichen Rahmen justieren musste.  Inzwischen – und zunehmend, seit auch Hidroelectrica, der Hauptabnehmer der UCMR-Produktion, neuerlich Insolvenz anmelden musste – orientiert sich das Maschinenbauwerk mehr auf Exportangebote.

Ein guter Abnehmer für Reschitzaer Wasserturbinen ist die Türkei. Jüngst sind dort, im Wasserkraftwerk Cine, zwei Hydroaggregate aus Reschitza in Betrieb genommen worden. Importeur der Reschitzaer Ausstattungen ist die Firma Temsan, Nutzer das türkische Energieunternehmen DSI (das Pendant der rumänischen Hidroelectrica) und der Betreiber der Energievertriebswerke der Türkei, EUAS. Laut Mitteilung des UCMR-Generaldirektors Cosmin Ursoniu sind auch die Vertragsverhandlungen mit Abnehmern aus Indien wieder aufgenommen worden. Im Reschitzaer Maschinenbauwerk UCMR sind gegenwärtig 400 Arbeitnehmer tätig, 1250 sind in „technischer Arbeitslosigkeit“ bei 75 Prozent Lohnfortzahlung.