Überlagerung von Alt mit Neu

Honigberger Nachbarschaft in Deutschland bietet ansprechenden Ortskalender 2017

Titelblatt des Kalenders für 2017, herausgegeben von der Heimatortsgemeinschaft Honigberg in Deutschland

Ein Blick vom Straßenfasching 1973 in der Mühlgasse, überlagert auf die heutige Straßenansicht in der Gemeinde

Der Konfirmationszug am Palmsonntag 1975, angeleitet vom Pfarrer und den Presbytern. Dieser begab sich wie auch heute vom Pfarrhaus zur Kirche. Unterschiedlich ist allerdings die Teilnehmerzahl.

Nach dem Erfolg, den die Honigberger Nachbarschaft in Deutschland mit ihrem ersten Kalender für das Jahr 2016 verzeichnete, der auf den monatlichen Bildtafeln Ansichten dieser schmucken Burzenländer Gemeinde bot,  hat der Vorstand – Vorsitzende Anneliese Madlo – diese Initiative fortgeführt. Unter der Bezeichnung „Honigberg, früher und heute“ hat die HOG in einer Auflage von 600 Exemplaren einen Kalender auch für dieses Jahr 2017 veröffentlicht.  Nachdem die Burzenländer Regionalgruppe der Heimatortsgemeinschaften jährlich den Heimatkalender zu verschiedenen Themen schon seit 25 Jahren herausbringt, ist auch diese Eigeninitiative der Honigberger zu begrüßen. Sicher findet der gegenwärtige Kalender viel Anklang bei den Mitgliedern der Heimatortsgemeinschaft aber auch derer aus der Heimat, die in Besitz dieses Kalenders gelangen. Besonders, da jeweilige Bildtafel auf der gegenwärtigen Ortsansicht Straßenzug, institutionelle Gebäude in Farbdruck veröffentlicht, ein Archivfoto gleicher Ansicht in kleinem Format genau auf jeweiligen Bau überlagert wurde. Diesbezügliche Archivfotos haben Hans Kloos, Mathilde Mild, Karla Kuhn, Rosina Schmidts, Anna Janesch, Klaus Knorr und Uwe Scheel zugesandt, wie aus dem Impressum zu entnehmen ist. „Die Herausgeber erhoffen sich, ihren Landsleuten mit diesem Kalender eine Freude bereiten zu können, denn die Bilder bezeugen, dass sowohl das alte als auch das heutige Honigberg sehenswert ist“ wird betont.

Die Autoren der veröffentlichten Fotos haben die heutigen Ansichten aus gleichem Winkel wie ihre Vorgänger geschossen. Praktisch werden somit auf jeder Bildtafel zwei Fotos geboten. Die aktuelle und die alte Ansicht mit einem kurzen erläuternden Text. Man vermisst die Namen der Autoren der aktuellen Ansichten. Im Januar wird auf die Ansicht der Mühlgasse ein Archivfoto mit einem Faschingszug überlagert, der aus einem Hof auf die Straße zieht.  Auf einer Ansicht vom Burghof (Februar) ist das Foto der Honigberger Blaskapelle  in den 50er Jahren zu sehen. Somit können die Honigberger die damaligen Bläser sicher auch erkennen. Die Ansicht des Pfarrhauses (März)  ist mit einem aus dem Jahr 1975 stammenden Foto, auf dem der damals noch zahlreiche Konfirmationszug mit Pfarrer und Presbyter in Kirchenmänteln zu sehen ist, ergänzt. Im Rathaushof ist eine Gruppe Honigberger beim Arbeitseinsatz in den 30er Jahren abgebildet.  Vergleicht man die alte (1961) mit der neuen Ansicht der modernisierten Mühlgasse, kann man nur staunen (Mai). Weitere derartige Vergleiche sind sehr ansprechend. So sind Müller bei der Arbeit in der Tartlauer-Gasse (August), sowie  eine Theatergruppe im Burghof abgebildet, die 1912 das Freilichtspiel „Mannesmut und Frauenlist“ vorgeführt hatten. Ein Hochzeitszug in der Gräfengasse (1977), Blicke auf den Kirchturm und die Kirchenburg, um einige weitere Motive zu nennen, führen einen wie alle im Kalender enthaltenen neuen und alten Fotos in die neuere Geschichte der Ortschaft ein. Eine Initiative, für die die Herausgeber höchste Anerkennung verdienen.

Dieter Drotleff