Überschwemmte Blockkeller in der Reschitzaer Neustadt

Reschitza - Je regenreicher die Zeit ist, umso größere Probleme haben nach wie vor die Bewohner der Reschitzaer Neustadt mit den überfluteten Blockkellern. Das gilt sowohl für die in den sechziger Jahren gebauten Mikrorayons I und II, als auch für die beiden anderen Mikrorayons, an denen bis gegen Ende der 80er Jahre gebaut wurde. Das Rathaus Reschitza, das einen Großteil der Aufgaben des vormaligen Vermieters der Blockwohnungen, des pleitegegangenen Kommunalwirtschaftsunternehmens PRESCOM, übernommen hat, zeigt sich mit seiner Dienststelle für Stadtbewirtschaftung und Umwelt (SGUM) ziemlich überfordert. Außer Begegnungen der SGUM-Fachleute mit den Bürgern geschieht herzlich wenig und AquaCaraş, das Unternehmen für Siedlungswasserwirtschaft, beschränkt sich aufs Entpfropfen der Kanalisierungsrohre und gelegentliches Leerpumpen von Kellern.

Immerhin hat die Dienststelle für Stadtbewirtschaftung und Umwelt zahlreiche Ortsbegehungen veranstaltet und gibt heutzutage vor, die Lage vor Ort ziemlich gut zu kennen. Deshalb hat sie auch eine Begegnung aller Implizierten veranstaltet – also neben den Bewohnern betroffener Wohnblocks auch mit AquaCaraş, der Direktion für Öffentliche Gesundheit, der Garde für Umweltschutz und der Agentur für Umweltschutz Karasch-Severin – denen die Eingaben der Bürger zum Thema überschwemmte Blockkeller vorgelegt und von denen Lösungsvorschläge erwartet wurden. Vor allem seitens der Bürger aus dem Mikrorayon III waren zahlreiche Reklamationen eingereicht worden, die zeigten, dass das Problem des Brackwassers in den Blockkellern seit dem Bau der Wohnblocks immer wieder auftaucht und dass die Brutstätten für Stechmücken, die im jahresüber konstant warmen Kellerwasser ständig über beste Vermehrungsbedingungen verfügen, gleichzeitig eine permanente Ansteckungsquelle für die rund 45.000 Bewohner der Neustadt ist. 

Eine neuerliche gemeinsame Inaugenscheinnahme des Zustands vor Ort hat ergeben, was man eigentlich seit dem Bau der Neustadt weiß: der Sammelkanal der Abwässer vieler der Wohnblocks – vor allem der Turmblocks, mit ihren viel tiefer gelegenen Kellern und Unterbauten – liegt höher als die vertikalen Sammel-Abflussrohre der Wohnungen und das einfache physikalische Gesetz der verbundenen Gefäße wird hier tagtäglich wirksam: das Abwasser hat eben die Tendenz, ein gleiches Niveau zu erreichen, also kann es nicht zuerst tiefer abfließen und dann in einem U-förmigen Rohr brav hochsteigen bis zum Sammelkanal (wie sich das die Projektanten seinerzeit vielleicht vorgestellt haben), zumal viele Blockbewohner, sobald Gefahr aufkommt, dass das Abwasser nicht abfließen kann (und die Abflussrohre hochzusteigen beginnt), einfach die Rohreknies zerdeppern – mit der Folge, dass die Blockkeller sich füllen. Wintersüber kommt das Zufrieren mancher unisolierter Sammelrohre hinzu und das darauf folgende Platzen der Rohre, bei starken Regenfällen das Überlaufen der Sammelkanäle bzw. die Unmöglichkeit der selben, das Regenwasser schnell aufzunehmen und abzuleiten, außerdem Probleme mit den nicht ordentlich gefestigten Untergrund, wodurch es zu Erdverschiebungen kam und auch zur Verschiebung der Segmente der Abflussrohre.

Ein solcher Fall liegt zwischen den Turmblocks 23 und 25 am Ende des Republicii-Boulevards in der Reschitzaer Neustadt vor, wo gegenwärtig die Teilstücke des Sammelrohrs stellenweise aneinander vorbei verlaufen und wo eine permanente Verstopfstelle existiert.

Da gegenwärtig in Reschitza, (auch) mittels des EU-Kohäsionsfonds, umfangreiche Straßen-Erneuerungsarbeiten im Gange sind, drängt die Reschitzaer Dienststelle für Stadtbewirtschaftung und Umwelt nun darauf, dass vorher das Möglichste getan wird, um auch die Abwasser-Sammelrohre in Ordnung zu bringen, um nicht später die Straßen wieder aufreißen zu müssen. Am dringensten seien die Reparaturarbeiten an jener Schadstelle zwischen Turmblock 23 und 25.

Dazu hat sich der Stadtrat noch nicht geäußert. Denn er muss dafür, zusammen mit AquaCaraş, Geld zur Verfügung stellen. Jenseits der EU-Kohäsionsfonds, weil diese Arbeiten im EU-Projekt nicht vorgesehen waren.