Umstieg der Stadtbewohner auf öffentlichen Personentransport gefördert

Dringende Maßnahmen sollen Verkehrschaos in Kronstadt vorbeugen

Für die Linienbusse des öffentlichen Personentransportes sollen besonders markierte Fahrbahnen eingerichtet werden. Foto: der Verfasser

Ausgehend von der Tatsache, dass der Straßenverkehr in der Stadt unter der Zinne zu Stoßzeiten zusammenzubrechen droht, hat die Stadtleitung einige Vorhaben ins Auge gefasst, die vom Stadtrat schon abgesegnet wurden, andere stehen zur öffentlichen Aussprache, damit diese durch Vorschläge verbessert werden. Hauptziel ist, den Umstieg von der Benutzung des eigenen Wagens auf die Busse des öffentlichen Personentransports durch mehrere Mittel zu fördern.

Besorgniserregende Lage

Da gegenwärtig die Linienbusse des öffentlichen Personentransportes im Schneckentempo verkehren, greifen immer mehr Personen auf die eigenen Fahrzeuge zurück. Diesbezüglich hat die Stadtleitung einen Plan entworfen, der auch von den Ratsmitgliedern genehmigt wurde, um einen zügigen Verkehr der Linienbusse zu sichern. In diesem Sinne soll ein besseres Informationsmanagement durchgeführt werden. Diesbezüglich wurde auch eine europäische Finanzierung durch das regionale Programm 2014 – 2020 beantragt. Das Projekt und die erforderlichen Ausgaben wurden vom Stadtrat in einer Eilsitzung am 14. Dezember 2018 angenommen. Das Projekt sieht eine Summe von 16.083.094 Lei, einschließlich Mehrwertsteuer vor. Davon muss das Bürgermeisteramt nur mit zwei Prozent, das wären 321.661 Lei, aufkommen.

In der Argumentation wird vermerkt, dass gegenwärtig die Auslastung der Personentransportmittel bei nur 33,6 Prozent liegt. Die Tendenz ist weiterhin sinkend, trotz des Ankaufs von neuen, modernen Bussen. Laut dem Mobilitätsplan liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit der Linienbusse am Morgen und zu den Spitzenzeiten bei 11 km pro Stunde. Werden nicht dringend Maßnahmen getroffen, so wird diese 2020 auf 10,7 km, und 2030 auf 10,1 km sinken. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der eigenen Kleinwagen ist allerdings höher, wird voraussichtlich aber auch sinken. Hat diese 2015 noch 27,1 km pro Stunde betragen, wird sie laut Schätzung auf 24,2 km im Jahre 2030 sinken. Diese Berechnungen ziehen auch die steigende Anzahl der Personenkraftfahrzeuge in Betracht, die von 58.226 im Jahre 2015, auf 90.179 im Jahre 2030 im Stadtgebiet steigen wird. Diese Situation ergibt sich im Kronstädter Stadtgebiet trotz der bisher getroffenen Maßnahmen, wie die Einführung von Einbahnverkehr auf den Hauptstraßen und die Erweiterung mit bis zu sechs Fahrbahnen.

Laut vorgesehenem Plan soll das Informationsmanagement im öffentlichen Personentransport dazu führen, dass dieser anziehender für die Fahrgäste gestaltet wird. Dieses durch eine bessere Information über die Dienstleitungen des Transportunternehmens und die Verminderung der Abgase im Stadtgebiet durch den Verzicht auf den eigenen Pkw im Verkehr. Auch sollen 12 neue Verkaufsstände für Tickets und Abos eingerichtet werden, weitere Entwertungsgeräte für die Linienbusse sollen angekauft werden, elektronische Anzeigen sollen in allen Transportmitteln angebracht werden.

Sonderfahrbahnen für Linienbusse

Zwar gibt es in einigen der wichtigsten Verkehrsstraßen markierte Sonderfahrbahnen für die Busse des öffentlichen Personentransportes, diese werden jedoch von den anderen Fahrern nicht respektiert. In den Haltestellen warten oft eigene Busse der verschiedenen Unternehmen auf ihre Arbeitnehmer, Pkws halten kurz an, um vor allem Schüler ein- oder aussteigen zu lassen. Diesem soll nun Abhilfe geschaffen werden – durch Sonderfahrbahnen, die durch eine unterschiedliche Asphaltschicht und bunte Markierung gekennzeichnet werden. Eingeplant ist eine Sonderfahrbahn von insgesamt 16 Kilometern von der Endhaltestelle in der Poienelor-Straße durch die Bukarester- und Toamnei-Straße, Mihail-Kogălniceanu-Boulevard, Bahn-/Iuliu Maniu- und Nicolae Iorga-Straße, Langgasse bis zur Endhaltestelle beim ehemaligen Munizipal-Stadion. Derartige Sonderfahrbahnen werden auch auf dem Rudolfsring/Bulveradul Eroilor, in der Brunnengasse/15 Noiembrie-Boulevard und am Victoriei-Boulevard eingerichtet. Diese Sonderfahrbahnen werden auf vier Meter Breite und sechs Zentimeter Tiefe eingefräst und erhalten eine neue bunte Asphaltdecke auf insgesamt 23.400 Quadratmetern. Auch werden die daneben befindlichen Gehsteige und Übergangsstellen – 4700 Quadratmeter – neu gestaltet. Insgesamt 849 Verkehrszeichen sollen angebracht werden. Dadurch wird die Geschwindigkeit der Linienbusse erhöht, was sich positiv auf die Attraktivität des öffentlichen Transportes auswirken wird. Die Ziele sind schön, doch wenn Verkehrspolizisten nicht Strafen gegen die Missetäter verhängen, die diese Fahrbahnen mit den eigenen Pkws blockieren, wird alles beim Alten bleiben. Für die Finanzierung wurde ein Antrag an die Entwicklungsregion Zentrum mit Sitz in Karlsburg/Alba Iulia vermittels des regionalen Programms 2014 – 2020 gestellt. Diesbezüglich benötigt es 15.277.676 Lei, einschließlich Mehrwertsteuer, von denen das Bürgermeisteramt ebenfalls nur 2 Prozent, 305.553 Lei, trägt.

Auch auswärtige Pendler einbezogen

Das Kronstädter Bürgermeisteramt hat auch die Regelungen zu den öffentlichen Parkplätzen nach dem Prinzip „park and ride“ zur Debatte gestellt. Das öffentliche Personentransportunternehmen (RAT) ist im Besitz der neuen, modernen Endhaltestellen – Poienelor, Saturn, Triaj, Rulmentul – wo auch Parkplätze eingerichtet worden sind. Diese sollen nun nach diesem System benutzt werden, um auch auf diesem Weg den Verkehr im Stadtgebiet zu entlasten. Laut dem System „park and ride“ (parken und fahren) hat der Wageneigentümer in der Parkgebühr den Preis für seine Weiterfahrt in die Stadt mit den Linienbussen eingeschlossen. Somit können juristische wie physische Personen innerhalb des Preises für das Parken die Fahrt in die Stadt fortsetzen. Die Parkplätze an den Endhaltestellen sind nur für die von auswärts der Stadt kommenden Pendler gedacht, die die Fahrt in die Stadt mit einem der Linienbusse fortsetzen. Geschieht das nicht, so werden sie wegen illegalen Parkens bestraft. Dasselbe gilt, wenn sie die Markierung der Parkstelle nicht berücksichtigen.

Ob die Vorhaben Früchte zeigen werden, wird die nahe Zukunft zeigen. Doch wenn nicht eine Kontrolle stattfindet, Verkehrspolizisten Strafen gegen die verhängen, die Sonderfahrbahnen der Linienbusse nicht berücksichtigen, wie das auch im Falle der Fahrbahnen für Radfahrer geschieht, so werden sich die Dinge nicht zum positiven ändern...