Umwelt-Zeitbombe im Ferdinandsberger Wald

Umweltschutzgarde: Abfallhalden im Wald des Forstamtsbezirks

Laut unfern davon wohnenden Ferdinandsbergern, die von den Medien darüber befragt wurden, liegen die 20-30 Tonnen städtischer Müll schon seit Herbst 2016 im Jungwald der einzigen Freizeitzone der Stadt, Gura Jgheabului. Anwohner wie auch das erst am 10. März von diesen Bürgern benachrichtigte Kreiskommissariat der Garde für Umweltschutz sprechen von einer „Zeitbombe“, die mit dem Vorfrühling zu stinken beginnt. Zudem handle es sich mit Sicherheit um eine Gefahr für die Gesundheit der Bewohner der Gegend, auch durch den hart am weggekippten Müll vorbeifließenden Quellbach.Ursprünglich waren die Anwohner davon ausgegangen, dass „man“ von der Existenz der bei Nacht und Nebel ausgekippten Abfallhaufen wisse und hatten das Vergehen mit den seit langem anhaltenden Mediendiskussionen um die Preiserhöhungen für nicht sortierte Abfälle und um die langen Transportwege des Mülls in Zusammenhang gebracht, sowie mit der Tatsache, dass die kreiseigene zentrale Müllsortieranlage in Lupak bei Reschitza anderthalb Jahre, nachdem sie in Betrieb gehen sollte, immer noch nicht soweit ist.

Als nach der Benachrichtigung durch die Anwohner die Vertreter des Kreiskommissariats der Garde für Umweltschutz, an der Spitze mit ihrem Chefkommissar Gheorghe Muntean, anrückten, stellte sich bald heraus, dass „niemand“ offiziell etwas von den Müllablagen wusste. Eins aber war klar: Die Abfallhaufen lagen im Jungwald, den der Forstamtsbezirk Ferdinandsberg verwaltet, also im Staatswald der Romsilva. Und: Das meiste lag am Ufer des hier vorbeifließenden Quellbachs, der in die Bistra mündet. Schwellt dieser an (oder wäre dieser „rechtzeitig“ angeschwollen)...
So konnte Chefkommisar Gheorghe Muntean feststellen: „Die Verursacher der Verschmutzung haben den Abfall einfach in den Jungwald gekippt. (…) Das war, den Spuren nach zu urteilen, ein Fernlaster, kein gewöhnlicher kurzer Müllwagen. Daraus wäre zu schließen, dass der Fernlaster mit dem Müll unterwegs war, nicht mehr zu seinem Ziel fuhr und alles hier einfach wegkippte. Aber mit solchen Abfällen zeichnet sich sowieso etwas Verrücktes ab, wenn der Sommer kommt. Das wird stinken!“

Leider könne unter den gegebenen Umständen kaum jemand zur Verantwortung gezogen werden, meinte Chefkommissar Munteanu: „Ich kann niemanden mit einer Geldstrafe belegen, weil ich nicht weiß, wer der Täter ist. Zwar sagt das Gesetz klar: Jeder Besitzer ist verantwortlich für das, was auf seinem Grundstück passiert. (…) Das Problem ist hier, wie überall: Gute Gesetze gibt es, nur kommen sie nicht zur Anwendung!“
Immerhin hat die Garde für Umweltschutz so viel verfügt: Die Forstdirektion, auf deren Grundstück nunmal der Müll hingekippt wurde, muss „binnen höchstens zwei Wochen den Raum saubermachen“. Wie sie das tut – durch eigene Arbeiter, durch Beauftragung eines Müllunternehmens oder anders, steht ihr frei. Immerhin ist der Nationale Regiebetrieb RNP Romsilva eines der größten Staatsunternehmen Rumäniens und sollte das schon schaffen, obwohl, diesmal, unschuldig am Vorfall...