Urteil in Dragneas Prozess am 27. Mai

Anklage fordert siebeneinhalb Jahre Haft

Die PSD ist auch am Montag bemüht gewesen, Dutzende Anhänger des „Patrioten Dragnea“ als moralische Schützenhilfe vor dem Sitz des Obersten Gerichts- und Kassationshofes aufzustellen. Foto: Agerpres

Bukarest (ADZ) - Das Berufungsverfahren in der Causa fiktiver Anstellungen beim Kinderschutz Teleorman, in der PSD-Chef Liviu Dragnea bekanntlich letzten Juni erstinstanzlich wegen Anstiftung zu Amtsmissbrauch zu dreieinhalb Jahren Freiheitsentzug verurteilt worden war, ist beendet: Verteidiger und Anklage hielten am Montag ihre Schlussplädoyers, anschließend kündigte der Strafsenat des Obersten Gerichts den Urteilsspruch für kommenden Montag an.


Der wegen Wahlbetrugs bereits vorbestrafte PSD-Chef blieb der Gerichtsverhandlung auch dieses Mal fern, während seine Verteidiger zunächst vergeblich bemüht waren, eine weitere Vertagung des Prozesses zu erzielen. Dragneas Anwaltsteam bestand auf einem Freispruch ihres Klienten, während die Antikorruptionsbehörde DNA eine härtere Strafe bzw. siebeneinhalb Jahre Haft für den Angeklagten forderte.


In der Causa wird dem 56-jährigen Politiker zur Last gelegt, zwischen 2006 und 2013 als damaliger Kreisratschef von Teleorman zwei Mitarbeiterinnen seines regionalen PSD-Verbands fiktiv bei der lokalen Kinder- und Jugendschutzbehörde beschäftigt zu haben, um dem PSD-Verband auf diese Weise Lohn- und Lohnnebenkosten zu ersparen.