Vergiftete Geschenke

Der Fraktionschef der PNL im Kreisrat war gegen Übernahmen vom Jugendministerium

Reschitza – Der Kreisrat Karasch-Severin gab jüngst seine grundsätzliche Zustimmung zur Übernahme der Verwaltung einer ganzen Reihe von Immobilien, die dem Ministerium für Jugend und Sport gehören. Das sei Teil des Dezentralisierungsprozesses, begründeten die PSD-Fraktion und ihre Alliierten die Entscheidung, und die wolle man unterstützen. Das Angebot zur Verwaltungsübernahme kam mit einem gemeinsamen Schreiben des Ministeriums für Regionalentwicklung und jenes für Jugend und Sport an den Kreisrat. Darin enthalten ist eine Liste der Immobilien, die übernommen werden können, da die für das Ministerium zu verwaltenden Institutionen ansonsten in allernächster Zukunft aufgelöst werden. Weil man beabsichtige, die Kreisdirektionen für Sport, die Departement-Sportclubs und die Studentenkulturhäuser aufzulösen. Deren Kompetenzen sollen von den Kreisräten übernommen werden.

Kreisratschef Silviu Hurduzeu (PSD), in allen ähnlich gelagerten bisherigen Fällen kategorisch gegen solche Übernahmen (immer mit demselben Argument: „Kein Geld zum Weitermachen”), argumentierte diesmal dafür. Die PNL-Fraktion im Kreisrat sträubte sich gegen eine solche Übernahme. Fraktionschef Ioan Cojocariu warnte: „Es gibt nichts, was letztendlich mehr kostet als etwas, was man gratis bekommt!” Hurduzeu entgegnete: „Es handelt sich doch nur um eine grundsätzliche Zustimmung.”

Denn in erster Linie müssen die rechtlichen Verhältnisse der vom Ministerium angebotenen Immobilien geklärt werden: „Zum Beispiel ist der Sitz der Territorialagentur für Schülerlager und Schulischen Tourismus nicht einmal im Grundbuch eingetragen. Auch das Schülerlager von Poiana Mărului ist nirgends registriert, desgleichen ist jenes von Jervani zwar im Grundbuch existent, es existiert aber physisch nicht mehr. Wenn wir die Immobilien übernehmen sollten, bleiben sie mit derselben Bestimmung wie bisher. Allerdings muss in jedem Einzelfall geklärt werden, welches ihr rechtlicher Status ist, wie eventuelle Bauarbeiten stehen usw. Wir werden also, wenn, dann sowohl Aktiva als auch Passiva übernehmen.”

Zu den Immobilien, die zu übernehmen wären, gehören die Schutzhütten Castorul, Gospodarul, Căprioara, Victoria, Semenic, Lidia, die alle in der Nähe von Reschitza und Franzdorf liegen, eine Reihe von Villen in Poiana Mărului, die Villen Doina und Mugurel in Anina, Wohnblocks und Wohnungen, die auf dem gesamten Kreisgebiet verteilt sind. Auch das Leichtathletikstadion Reschitza und der Sportkomplex, der nach dem ehemaligen Box-Weltmeister Francisc Vastag benannt ist, gehören dazu.