Vertrackte Situation am DSTT

Wettbewerb für Amt des Intendanten vorläufig eingestellt

Temeswar – Die Situation des Intendanten des Deutschen Staatstheaters Temeswar (DSTT) ist immer noch nicht geklärt. Das Problem liege wohl darin, dass Lucian Vărşăndans Bachelor-Studien nicht mit den Vorgaben des Gesetzes betreffs Management von Theaterhäusern übereinstimmen. Laut Gesetz sind Bachelor-Studien im Tätigkeitsfeld der Institution erforderlich – d.h. das Profil von Lucian Vărşăndan, der Germanistik-Anglistik und Rechtswissenschaften studiert hat, stimmt mit Gesetzesanforderungen nicht überein.

„Ich habe es Lucian Vărşăndan erklärt, der mich nun sehr enttäuscht hat. Ich habe ihn mehrmals gelobt, er hat ein sehr gutes Management beim Deutschen Theater abgelegt. (...) Rodica Aurelian, die Leiterin der Abteilung für menschliche Ressourcen, hebt die Gesetzesvorgabe hervor, die vorsieht, dass der Direktor einer solchen Institution Bachelor-Studien in den Bereichen 1, 2, 3 haben muss. Er hat diese Studien nicht... Wer kann sich erlauben, das Gesetz zu umgehen? Ich kann mir das nicht erlauben, für niemanden und nichts in der Welt, ich habe es tausend Mal gesagt”, so Bürgermeister Nicolae Robu auf Anfrage der Medien. Obwohl das Gesetz schon einige Jahre zurückliegt, wurde bisher nichts unternommen und V˛r{˛ndan blieb im Amt. Laut Bürgermeister Nicolae Robu habe Rodica Aurelian das Problem spät erkannt und es auch versäumt, Lucian Vărşăndan zu benachrichtigen.

Der Wettbewerb für das Amt des DSTT-Intendanten wurde vorläufig eingestellt, ließ der Bürgermeister wissen. „Für mich ist das Gesetz heilig”, betonte er. Das Angebot, das DSTT interimistisch zu leiten, wies Lucian Vărşăndan von der Hand. Laut Robu soll bald ein Interims-Manager für das DSTT ernannt werden. Vorläufig bleibt das DSTT ohne Leiter, was dem Temeswarer Theaterhaus, das sich eines guten Images in Rumänien erfreut, in naher Zukunft spürbare Nachteile einbringen könnte. Ein Protestschreiben gegen die Art und Weise, wie das Bürgermeisteramt in dieser Situation vorgegangen ist, unterschrieben zu Wochenbeginn 86 Mitarbeiter des DSTT und reichten dieses beim Bürgermeister ein. Eine Lösung des Problems ist momentan nicht in Sicht.