Vielfältiges deutschsprachiges Kulturprogramm

Judith Urban lud am Dienstag zum Hermannstädter Kultur-Jour-Fixe

Vertreter von 15 Kulturinstitutionen kamen in der Evangelischen Akademie Siebenbürgen zusammen. Foto: Holger Wermke

Hermannstadt - Konferenzen, Ausstellungen, Theaterpremieren oder Tourneen mit dem Puppentheater – die Liste der in diesem Jahr geplanten Projekte Hermannstädter Kulturinstitutionen in deutscher Sprache ist lang. Das erfuhren die 15 Teilnehmer des Kultur-Jour-Fixe am Dienstagnachmittag in der Evangelischen Akademie Siebenbürgen (EAS).

Initiiert hatte das Treffen die Vizekonsulin des Deutschen Generalkonsulats in Hermannstadt/Sibiu, Judith Urban, die damit den Dialog der verschiedenen Institutionen untereinander fördern möchte. Urban selbst informierte über die Sprachenkonferenz für die vom Bundesinnenministerium „betreuten“ deutschen Minderheiten, die vom 16. bis 18. Juni im Spiegelssaal des Hermannstädter Forums organisiert wird. „Die Konferenz wird seit mehreren durchgeführt, bisher allerdings immer in Deutschland“, sagte Urban. Auf ausdrücklichen Wunsch von Staatssekretär Dr. Christoph Bergner sollte die Konferenz in diesem Jahr in einem Siedlungsgebiet einer deutschen Minderheit stattfinden, Bergner habe sich dabei für Hermannstadt stark gemacht. „Die Konferenz bietet die Möglichkeit, dass sich Hermannstadt einem breiten Publikum aus Südost- und Mitteleuropa vorstellen kann“, ergänzte die Vizekonsulin.

Gemeinsam mit der EAS werde das Konsulat anlässlich der Lutherdekade in der ersten Novemberwoche ein Symposium mit dem Titel „Reformation und Toleranz – Brücken und Leitwege über Jahrhunderte“ organisieren. Weitere Höhepunkte des Akademieprogramms stellte Programmmanager Roger Pârvu vor. Die Herbsttagung des Evangelischen Freundeskreises Siebenbürgen am 31. August stehe dieses Jahr im Zeichen „200 Jahre Ansiedlung der Deutschen aus Bessarabien“. Im Herbst will die EAS die Reihe „Hermann´s literarisches Stadtcafé“ fortführen. Geplant ist vom 23. bis 28. September eine Meisterklasse für deutschsprachige Nachwuchsjournalisten und vom 16. bis 19. Oktober eine Schulung für Burghüter, insbesondere für jene aus den Orten des 18-Kirchenburgen-Projektes des Landeskonsistoriums der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien.

Die evangelische Stadtpfarrgemeinde plant in diesem Jahr und im kommenden Jahr einen Ausstellungszyklus in Zusammenarbeit mit dem Brukenthalmuseum, informierte Kustos Frank-Thomas Ziegler. Zur für Freitag, den 17. Mai, um 17 Uhr geplanten Vernissage der Ausstellung „Deutschsprachige Literaturorte in Südosteuropa“ lud Gerhild Rudolf, Leiterin des Begegnungs- und Kulturzentrum Friedrich Teutsch. Für den 4. Juni kündigte Rudolf zwei Vorträge von Hannelore Baier und Thomas Şindilariu zu ausgewählten Aspekten der rumäniendeutschen Nachkriegsgeschichte an.

Benjamin Józsa, Geschäftsführer des Siebenbürgenforums, informierte über das Sachsentreffen am 21. September in Schäßburg/Sighişoara und den für Mitte Oktober geplanten Siebenbürgischen Lehrertag. Anna Neamţu von der deutschen Abteilung des Radu-Stanca-Theaters kündigte die Premiere des Stückes „Romulus der Große“ in der nächsten Spielzeit an. Neu in der Runde war Nathalie Höniges, die seit wenigen Tagen die Öffentlichkeitsarbeit des Kinder- und Jugendtheaters Gong verstärkt. Sie war auf der Suche nach Kooperationspartnern für mögliche Tourneen des deutschsprachigen Puppentheaters in Siebenbürgen.

Weitere Aktivitäten stellten der Hermannstädter Bezirksdechant Dietrich Galter, Pfarrer Johannes Klein aus Fogarasch/Făgăraş, Ioana Turcan vom Kultur- und Tourismusamt des Hermannstädter Rathauses, Adina Preda vom Institut für Auslandsbeziehungen, Alexandra Muntean vom Deutschen Kulturzentrum sowie Dr. Ellen Tichy, Lektorin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes an der Hermannstädter Lucian-Blaga-Universität, vor.