Virtualisierte Bibliothek

Astra-Bibliothek will mit modernem Scanner die Digitalisierung ihrer Bestände vorantreiben

Silviu Borş erklärte die Funktionsweise des neuen Scanners. Fotos: Holger Wermke

Hermannstadt - Die Hermannstädter Astra-Bibliothek möchte ihre Bestände digitalisieren und so einfacher für Forschungen zugänglich machen. Zu diesem Zweck wurde jüngst ein Spezialscanner angeschafft, den Leiter Silviu Borş gemeinsam mit dem Kreisratsvorsitzenden Ioan Cindrea am Dienstag bei einer Pressekonferenz vorstellte.

Der Scanner einer deutschen Firma kann Publikationen bis zum Format A2 erfassen. Das moderne Gerät habe 138.000 Lei gekostet, berichtete Borş. „Zunächst sollen damit die historischen Ausgaben lokaler Pressepublikationen digitalisiert werden, später auch Handschriften sowie die Sammlungen ausländischer und rumänischer Bücher.“ Die Digitalisierung von Periodika wie „Foia Poporului“, „Telegraful Român“ oder der „Revista Transilvania“ begründet der Leiter der Bibliothek mit der großen Nachfrage von Forschern nach diesen Publikationen. „Der Zustand der historischen Zeitungen erlaubt es nicht mehr, dass wir sie noch ausleihen“, sagte Borş.

Um das Gerät möglichst effizient zu nutzen, strebe man eine Partnerschaft mit der Lucian-Blaga-Universität an. Studenten sollen für die Bedienung des Scanners ausgebildet werden. Zusammenarbeiten möchte man zudem mit der orthodoxen Metropolie. Diese stellt der Astra-Bibliothek für die Zeitschriften-Digitalisierung gut erhaltene Ausgaben Exemplare aus ihrem Bestand zur Verfügung. Für seine Institution gibt Borş heuer das Ziel aus, 10.000 Seiten zu scannen. Die gescannten Publikationen können teilweise auf der Internetseite der Bibliothek eingesehen werden. Unter dem Punkt „Virtuelle Bibliothek“ finden sich mehrere Dutzend der bisher gescannten Handschriften.

Die Astra-Bibliothek bewahrt im historischen Gebäude am Astra-Park eine große Sammlung mit rund 6000 historischen Handschriften und Büchern auf. Die ältesten Werke stammen aus dem 16. Jahrhundert. Im Bestand finden sich beispielsweise 600 Handschriften des in Răşinari bei Hermannstadt/Sibiu geborenen Emil Cioran oder die Reisetruhe von George Bariţiu.