Vollversammlungen bringen Börse aus dem Rhythmus

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Die vergangene Handelswoche begann mit einem unterdurchschnittlichen Umsatz von umgerechnet 3,2 Millionen Euro und hohen Kursverlusten. Die rumänische Börse rutschte erst einmal um 1,5 Prozent in den Keller – an nur einem Tag. Doch das hatte seine Gründe: Mehrere börsennotierte Unternehmen hatten an dem Tag Vollversammlungen. Auf dem Investmentfonds SIF Banat-Crişana (SIF3, 0,519 Lei, ISIN ROSIFCACNOR8) und auf den Stromnetzbetreiber Transelectrica (TEL, 18,93 Lei, ISIN ROTSELACNOR9) lastete ein Verkaufsdruck. Während bei Transelectrica Gewinnmitnahmen im Spiel waren, diktierte bei SIF3 die Angst das Geschehen, dass eine Anlegergruppe Anteile abstoßen müsste, um wieder unter das Beteiligungslimit von fünf Prozent zu gelangen. Der Fonds Proprietatea (FP, 0,76 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) hingegen sackte um 5,21 Prozent ein, nachdem das Referenzdatum vergangen ist, für die Vergabe der 0,05 Lei je Aktie nach der Minderung des Stammkapitals. Der Verlust hielt sich bis Ende der Woche (minus 5,7 Prozent).
Am Tag darauf verdreifachte sich der Umsatz fast. Der Markt erholte sich nur leicht um 0,02 Prozent.

Der Tag wurde allerdings von Sonderdeals mit den mittlerweile sehr preiswert gewordenen Aktien des Fonds Proprietatea und der Bank BRD (BRD, 8,25 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) bestimmt. Danach ging es für SIF Oltenia (SIF5, 1,839 Lei, ISIN ROSIFEACNOR4) in den Keller, nachdem die Vollversammlung keinem der vorgestellten Dividenden-Auszahlungspläne zustimmte. Nach einem Tagesminus von sieben Prozent, schafften die Aktien ein halbes Comeback am Folgetag, mit einem Plus von vier Prozent. Mit einem Wochenminus von zwei Prozent ist SIF5 jedoch die zweite Fondsgesellschaft, die die Woche im Minus abgeschlossen hat – und die, mit dem größten Wochenverlust. Nach der eintägigen Pause durch den Maifeiertag fasste sich der Markt wieder ein wenig.

Insgesamt verlor der Hauptindex nur 0,05 Prozent in der kürzeren Handelswoche. Der Finanzwerte-Index BET-FI wurde durch die enttäuschende Performance der FP- und SIF5-Aktien belastet. Doch die ROTX-, BET- und BET-NG-Indizes konnten im Plus schließen. Vor allem der Energiewerte-Index konnte sich nach einem Plus von 1,47 Prozent stärker der 700-Punkte-Marke nähern. Die Marktkapitalisierung verbesserte sich im Laufe der Woche, doch dafür war sie bei umgerechnet 28,44 Milliarden Euro extrem schwach gestartet. Derweil lag sie am Ende der Handelswoche bei umgerechnet 28,9 Milliarden Euro.

Rasdaq

Der Sekundärmarkt konnte auch in der vergangenen Woche umsatzmäßig nicht überzeugen. Mit einigen Sonderdeals konnte der durchschnittliche Tagesumsatz auf 0,1 Millionen Euro erhöht werden. Dabei dominierte kein Emittent den Markt, die Anleger hatten anscheinend die Lust am Freien Markt fürs Erste verloren. Im Schatten dieser lustlosen Entwicklung aber gedeiht der Hauptindex Rasdaq-C scheinbar. Auf Wochensicht konnte der Index erneut zulegen. Wie auch in den Wochen zuvor betrug der Zuwachs nur wenig – diesmal 0,6 Prozent – dafür aber immer noch genug, um weiter einen Schritt in Richtung 1450 Punkte zu schaffen.

Devisen

Der rumänische Leu überraschte in der letzten April- und der ersten Mai-Woche. Im Vergleich zu anderen osteuropäischen Währungen, die immer noch unter den ungünstigen Entwicklungen in der Ukraine zu leiden hatten, schaffte es der rumänische Leu, sich gegen Euro und US-Dollar zu behaupten. Zum Euro legte der Leu 0,4 Prozent zu und drückte die europäische Gemeinschaftswährung unter die 4,45-Lei-Grenze. Am vergangenen Montag kostete ein Euro 4,434 Lei. Beim US-Dollar bewirkte die Aufwertung des Leu sogar, dass der Dollar unter die 3,2-Lei-Grenze rutschte. Am Montag kostete ein US-Dollar 3,1991 Lei.

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