„Wäldchen“ wird ein nobler Stadtpark

Umgestaltung mit Skatepark, Radpisten und WiFi

Das „Wäldchen“, der bisher „natürlichste“ Park der Begastadt Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar - Nachdem die Umgestaltung des Temeswarer „Wäldchens“ (Pădurice), das das Giroker Stadtviertel mit dem Sonnenviertel verbindet, als Stadtprojekt Jahr für Jahr aufgeschoben wurde, macht die Stadtverwaltung nun ernst damit: Das schon längst als Stadtpark geltende „Wäldchen“, auch Lidia- oder Sonnenpark, war bisher mit seinen 9,03 Hektar der größte aber auch der „natürlichste“ Park der Begastadt mit den geringsten künstlichen Eingriffen.

Mittels einer Finanzierung von mehr als 1,2 Millionen Euro aus dem Stadthaushalt soll der Park in einen noblen Stadtpark umgewandelt werden. Das Wäldchen wurde 1900 angelegt und galt jahrzehntelang als Baumschule. Die hier gezüchteten Bäumchen wurden in allen Straßen der Stadt angepflanzt. Erst die Einheimischen aus dem Giroker Stadtviertel, später aus dem anliegenden Sonnen-Neubauviertel, eigneten sich das Wäldchen als Park und vielbesuchten Naherholungsort an. Das Wäldchen hat wohl nicht die traditionsreiche Geschichte und die interessanten Geschichten anderer Parks der Begastadt wie der Zentralpark (1870), der Volkspark (1852) oder der Rosengarten (1891), doch es gehört zu den beliebtesten Grünzonen der Stadt. Erst 1999 erhielt der viel Bewegungsfreiheit bietende und beliebte Park seine heutige Struktur mit Alleen und Bänken,dem schönen teils alten Baumbestand und den nicht eingefriedeten Grasflächen.

Bei diesem Projekt handelt es sich nicht um eine der gewöhnlichen Sanierungen der Grünzonen. Der Park wird vom Bauausführer Lovrintim SRL laut Projekt in 12 Monaten völlig umgekrempelt, modernisiert und umgestaltet. Und das ließ schon zum Start, teils berechtigt, etliche Gegner und Gegenstimmen, vor allem aus den Reihen der Einheimischen aus den beiden Stadtteilen, aufkommen: Die meisten Leute fürchten eben, daß mit der Modernisierung ihr mehr als ein Jahrhundert alter Park sein naturnahes Image für immer einbüßen wird.
Gemäß dem Projekts werden sämtliche Alleen, nicht in gerader Linie sondern kurvenförmig, neuangelegt.

Das Wäldchen wird mit neuem und teilweise wertvollem Pflanzgut aufgefrischt bzw. mit 1.947 neuen Bäumchen und 1600 verschiedenen Blumenarten. Leider müssen, wie üblich, ein Teil der alten Bäume abgeholzt werden. Hier sollen thematische Blumengärten ( u.a. italienisch, griechisch, spanisch, englisch) angelegt werden. Mit weiteren modernen Einrichtungen soll an alle Kategorien der Nutznießer, jung und alt, gedacht werden: Skatepark, Sportplatz, Fitnessecke, Radpisten, aber auch ein Amphitheater, zwei Teiche mit Seerosen,gar  ein Bach und eine Erholungszone mit Bänken und WiFi. Ein Zugeständnis an  die Einheimischen: Der zukünftige moderne Park soll weiterhin uneingefriedet bleiben. Hoffentlich wird das neue „Wäldchen“ nicht auch unbeaufsichtigt und vor allem ungepflegt bleiben.