„Warum sollten wir uns vornehmen, das DFDR auszuhebeln?“

Dacian Cioloş in Hermannstadt

Hermannstadt – Der ehemalige Ministerpräsident Dacian Cioloş hat am Sonnabend in Hermannstadt/Sibiu erklärt, dass er den Nutzen des Referendums zur Definition der Familie nicht feststellen kann. Cioloş traf sich in Hermannstadt mit Mitgliedern seiner Dialogplattform „România 100“, aber auch lokalen Unternehmern aus dem Bereich der traditionellen Handarbeit. Darüber sammelte er, wie auch schon einen Tag zuvor in Schäßburg/Sighişoara, Unterschriften für die Kampagne „Oameni Noi în Politică“ (Neue Menschen in die Politik).

In einer Pressekonferenz am Sonnabendnachmittag erklärte Cioloş, dass das anstehende Referendum nichts Neues in Bezug auf das Recht eines Mannes eine Frau sowie das Recht einer Frau einen Mann zu heiraten mit sich bringe. „Aus meiner Sicht sollte der Schutz der traditionellen Familie durch wirtschaftliche Maßnahmen geschehen, durch steuerliche Erleichterungen und soziale Maßnahmen, damit kann Familien geholfen werden. Auch können junge Menschen unterstützt werden, um zu heiraten, ein Haus zu bauen, einer gut bezahlten Arbeit nachzugehen und schließlich Kinder zu zeugen. Das sind Maßnahmen, die die Familie fördern und schützen.“

In Bezug auf die nächsten Kommunalwahlen am 7. Juni 2020 stellte der ehemalige Ministerpräsident heraus, dass seine Bewegung in Hermannstadt nicht unbedingt gegen das DFDR (Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien) konkurrieren müsse, erklärte allerdings auch, das die Partei natürlich anstrebe bei allen vier anstehenden Wahlen – Europawahl (Mai 2019), Präsidentschaftswahlen (November 2019), Lokalwahlen (Juni 2020) und Parlamentswahlen (2020/21) – anzutreten.

Dacian Cioloş fragte: „Warum sollten wir uns vornehmen, das DFDR auszuhebeln?“ und antwortete sogleich: „Für uns ist es wichtig, gute, kompetente, professionelle und ehrliche Leute zu haben, die Rumänien führen können – sowohl auf lokaler als auch auf nationaler Ebene.“ Gut möglich, dass die Ciolo{‘-Partei und das Forum zusammenarbeiten werden, mit einer anderen jungen Partei, der USR (Uniunea Salva]i România), hat das DFDR bereits in der Kampagne „F²r² Penali în func]ii publice“ zusammengearbeitet.

Seiner Ansicht nach gibt es in Hermannstadt bereits eine Gruppe von Menschen, die sich in seiner Partei „Mişcarea România Împreună“ (Bewegung Rumänien Gemeinsam) einbringt. „Die Plattform România 100 hat bereits eine Dynamik entwickelt. Wir haben lokale Gruppen der Plattform, die hier aktiv sind und viele sind auch zivilgesellschaftlich aktiv, sowohl bei România 100 als auch bei anderen Bewegungen und diese wollen sich auch politisch in der Mişcarea România Împreună einbringen. Ich habe das Gefühl, dass hier eine besondere Dynamik herrscht, deshalb sind wir in Hermannstadt präsent.“