Weihnachtsfreude mit Musik

Adventsmusik in der evangelischen Kirche Fogarasch

Unter Chorleiterin Christiane Neubert musizieren – eine Freude für Sänger und Publikum

Fogarasch - Das Adventskonzert, das der Chor der Evangelischen Kirche A.B. Fogarasch gemeinsam mit dem siebenbürgischen Projektchor „de(r)Chor“ und mit einigen jungen Instrumentalisten unter der Leitung von Christiane Neubert am vierten Advent, dem 19. Dezember, in der Fogarascher evangelischen Kirche gegeben hat, umfasste Werke aus dem deutschen Repertoire von klassisch bis modern, aber auch einige Stücke aus dem reichen rumänischen Weihnachtsliederschatz. Einstudiert wurden die Werke vom Projektchor „de(r)Chor“ auf der Singfreizeit für (junge) Erwachsene und Familien in Seligstadt vom 27. November bis 1. Dezember 2015. Die rund 30 Teilnehmer stiegen schon am ersten Abend in die Proben ein, und das Singen stiftete ein Gemeinschaftsgefühl, das die Gruppe zusammenschweißte. Große und kleine Musiker waren gleichermaßen an der Vorbereitung des Konzertes beteiligt, aber auch Freizeitaktivitäten (Spiele, Kirchenbesichtigung) kamen während des verlängerten Wochenendes nicht zu kurz. Das konzentrierte, intensive Proben ließ die Sängerinnen und Sänger mit einem guten Gefühl auf das Konzert in Fogarasch vorausblicken. Gedankt sei hier der Arbeitsgemeinschaft deutscher Jugendorganisationen, die das Projekt mit Mitteln des Minderheitenrates unterstützte sowie dem Chorverband der Evangelischen Kirche Deutschlands.

Und dann kam der große Tag. Mit den ersten Worten des Johannesevangliums „Im Anfang war das Wort. Und das Wort war bei Gott. Und Gott war das Wort“, vertont im ersten Stück des modernen Oratoriums „Weinachten 21“ von Reimund Hess, eröffnete der vereinigte Chor, begleitet von Schlagzeug, Gitarren, Trompete und Saxophon, das Konzert. Ein rumänisches Weihnachtslied führte die Weisen aus dem Morgenland und ihre Reise zu dem neugeborenen König ein. Der Besuch Marias bei Elisabeth erklang in dem Satz von Johann Eccard „Übers Gebirg Maria geht“. Ein Sprung in die Neuzeit und zu Hugo Distler, in dessen Vertonung der uralte Choral nach Worten aus dem Jesajabuch „O Heiland, reiß die Himmel auf“ aufgeführt wurde, lenkte hin zur Geburt des Retters. Ein Quartett besang „Bethlehem, die kleine Stadt“, in der sich das Wunder der Geburt ereignen sollte. Der Chor antwortete mit „Viflaime“, einer bekannten rumänischen Weise. Wiegenlieder („O Jesulein süß“ von Max Reger, „Legănelul lui Isus“ aus dem rumänischen Repertoire) und Flötenmusik sowie der vom Quartett gebotene Choral „Es ist ein Ros entsprungen“ in dem Satz von Michael Praetorius vervollständigten das Geschehen rund um die Krippe.

Aber auch die Aufforderung „Kommet, ihr Hirten“ nach einer alten böhmischen Weise und „Stille Nacht“, wo alle Anwesenden aufgefordert wurden mitzusingen, konnten im Programm nicht fehlen. Das Konzert endete mit Gesängen, die die Freude über die Geburt des Heilands zum Ausdruck brachten, erst mit dem zarten „Freu dich, Erd und Sternenzelt“, gefolgt von dem durchgängig im forte gehaltenen achtstimmigen Satz „Frohlocket, ihr Völker auf Erden“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, und dann mit dem Schlussstück „Ehre sei dir, Gott!“ aus dem Oratorium „Weihnachten 21“, wiederum mit Schlagzeug, Gitarren und Bläsern. Was Weihnachten sei und warum wir das feiern, ist eine Frage, die wohl jeder und jede für sich selbst beantworten muss. Die zahlreichen Advents- und Weihnachtslieder sowie deren Sängerinnen und Sänger haben ihre Antwort gefunden. Möge die Weihnachtsmusik in die Herzen der Menschen eindringen und sie ihre Antwort finden lassen.